McLaren-Rennleiter Eric Boullier sieht keine Eile, sich auf die Fahrer für 2015 festzulegen - Obwohl der Name Alonso herumspukt, gibt sich Jenson Button gelassen
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McLaren-Kritiker bezeichnen das Team aus Woking dieses Jahr bereits als Ankündigungs-Weltmeister. Seit Saisonbeginn verspricht man einen Hauptsponsor, der auf den Seitenkästen des Boliden nach wie vor mit Abwesenheit glänzt - und auch die enormen Fortschritte und baldigen Siege, von denen Rennleiter Eric Boullier immer wieder spricht, sucht man vergeblich.
Dennoch gilt McLaren als Schlüssel zum diesjährigen Fahrerkarussell, denn die Briten haben mit dem zukünftigen Antriebspartner Honda ein gutes Argument vorzuweisen. Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' will man für 2015 einen großen Namen holen - Objekt der Begierde ist Fernando Alonso, der bei Ferrari nicht glücklich ist. Dafür müssten die menschlichen Diskrepanzen zwischen dem Spanier und Boss Ron Dennis ausgeräumt werden.
Boullier spielt auf Zeit
Jenson Button, dessen Vertrag mit Saisonende ausläuft, würde man wegen seiner professionellen, umgänglichen Art gerne halten, auch wenn sich Boullier mit klaren Bekenntnissen derzeit zurückhält. "Darauf kann ich weder ja noch nein sagen", reagiert der Franzose auf die Frage, ob der Brite auch kommende Saison für sein Team fahren soll.
"Wir sind froh, zwei Fahrer zu haben, die sich in der Zukunft an uns binden wollen", sieht er seinen Team in einer günstigen Position. "Wir haben vertraglich gesehen einige Möglichkeiten, die wir annehmen können, also sind wir nicht in Eile, uns für die zukünftige Fahrerpaarung entscheiden zu müssen."
Nachsatz: "Wir evaluieren und überprüfen jede mögliche Strategie für die Zukunft." Eine clevere Haltung, mit einer frühzeitigen Entscheidung würde Boullier die Motivation seiner Piloten senken - so fahren aber beide um ihre Karriere. Außerdem gilt McLaren in der derzeitigen Situation nicht gerade als attraktivste Adresse im Fahrerlager - und wer weiß, wie sich der Fahrermarkt entwickelt und welche Piloten noch auf den Markt kommen.
Button rechnet mit Verbleib
Nach dem Spielberg-Wochenende hat Youngster Kevin Magnussen im Team die Oberhand gewonnen - der dänische Rookie hatte Button auf einer von dessen Lieblingsstrecken klar im Griff. Trotzdem benötige Magnussen laut Boullier eine besondere Betreuung: "Selbst nach Österreich war ich in seinem Zimmer, um mit ihm zu sprechen. Sie brauchen eine Balance aus Freiheit und dem Gefühl, dass sie die nötige Unterstützung erhalten, um sich als Fahrer zu entwickeln. Ich überwache das sorgfältig."
Der abgebrühte Button sieht die Situation währenddessen trotz des Vertragsendes gelassen. "Ich wüsste nicht, warum mich McLaren nächstes Jahr nicht nehmen sollte", sagt er gegenüber 'Daily Mail'. Wie er sich die Wartezeit erklärt? "So ist das eben bei einem großen Team. Wir werden die Entscheidung erst im letzten Moment treffen. Derzeit ist es nicht notwendig, über Verträge zu sprechen, denn es gibt andere Dinge, auf die sie sich konzentrieren müssen, zum Beispiel das Auto schneller zu machen."