Vertragspoker um Lowe: Hat auch dieser Kopf seinen Preis?

, 24.01.2013

Nach Medieninformationen wollen Ron Dennis und Martin Whitmarsh ihren Technikchef unbedingt halten - Plant Mercedes die Doppelspitze Wolff/Lowe?

Gutes Personal hat seinen Preis. Mercedes und McLaren scheinen das zu wissen und kämpfen um die Dienste des Paddy Lowe. Während nach Informationen der 'BBC' und ihres Experten Eddie Jordan zwischen dem derzeitigen Technikchef in Woking und den Silberpfeilen bereits eine Vereinbarung, aber kein Vertrag besteht, will die 'Daily Mail' erfahren haben, dass McLaren in der Nacht zum Mittwoch eine Gegenoffensive gestartet hat. Lowe soll mit einer satten Gehaltserhöhung geködert worden sein.

Nach Informationen des Blattes sollen dem Brite bei Mercedes 50 Prozent mehr Geld winken. Hinzu kommt, dass Martin Whitmarsh und Ron Dennis dem Wunsch ihres langjährigen Mitarbeiters entsprechen und nur technische Aufgaben auf seine Agenda setzen wollen. Auch bei Mercedes ist dieses Modell denkbar, selbst wenn der Wechsel den kolportierten Abschied Ross Brawns und Nick Frys zur Folge hätte.

Eine etwaige Doppelspitze in Brackley bestünde wohl aus Lowe und dem neuen Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, der als Finanzinvestor große Kompetenzen im wirtschaftlichen Bereich besitzt. Der Österreicher selbst hatte eine solche Lösung bereits angedeutet, indem er zu einer Aufgabenteilung in einem Formel-1-Team sagt: "In meiner Struktur gibt es eine Doppelspitze. Die eine ist kaufmännisch orientiert, die andere ist technisch orientiert." Lowe wäre die Idealbesetzung für die zweite Rolle.

Offen bleibt, welche Interessen Lewis Hamilton in der Angelegenheit vertritt. Einerseits ist er ein enger Vertrauter Lowes, andererseits hat er Brawn immer wieder einen wichtigen Grund für seinen Wechsel zu Mercedes genannt. Mit beiden wird er wohl nicht zusammenarbeiten können. Wendet McLaren einen Wechsel tatsächlich noch mit dem Griff in die Portokasse ab, würde sich Geschichte wiederholen.

Schließlich machte McLaren schon vor zwölf Jahren mit viel Geld einen wichtigen Mitarbeiter gegen die Abwerbungsversuche Niki Laudas, heute Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender, immun. Damals wollte der Österreicher als Berater des Jaguar-Teams Stardesigner Adrian Newey verpflichten, der sich seinen Verbleib in Woking mit einem Jahresgehalt von zehn Millionen Dollar (damals umgerechnet rund 10,8 Millionen Euro) versüßen ließ. So teuer würde McLaren die Causa Lowe nicht zu stehen kommen.

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