Vettel beklagt: "Die Strecke liegt uns nicht"

, 10.10.2014

Der Red-Bull-Pilot will am Setup feilen, um bei der Grand-Prix-Premiere in Sotschi doch noch auf Touren zu kommen - Ablenkung von Sorge um Jules Bianchi

Sebastian Vettel war vor einigen Monaten einer der ersten Formel-1-Piloten, die die neue Bahn in Sotschi unter die Räder nahmen. Sein kleiner Erfahrungsvorsprung aus dem Straßen-Sportwagen war am Freitag im Freien Training nicht genug, um die Defizite seines erneut schwächelnden Red-Bull-Boliden zu kompensieren. Mehr als Platz zehn (+1,766 Sekunden) war nicht drin. Immerhin lag er damit vor seinem technikgeplagten Teamkollegen Daniel Ricciardo (13., +2,431 Sekunden).

Nach den ersten 60 Formel-1-Runden in Russland ist Vettel der Meinung, dass die Strecke dem schnelle, flüssige Passagen bevorzugenden RB10 nicht auf den Leib geschneidert ist. "Ich hoffe, dass wir zumindest etwas finden", erklärt der Heppenheimer mit Blick auf die Abstimmungsarbeit am Abend und am Samstagvormittag. Er gibt sich jedoch pessimistisch: "Es wird schwierig. Es scheint keine Strecke zu sein, die wie für uns gemacht ist." Immerhin gab es keine Rutschpartie.

Die Vorbereitung der Bahn lobt Vettel in den höchsten Tönen, obwohl die Asphaltdecke nagelneu ist und in Sotschi bisher kein Rennbetrieb herrschte: "Wir wussten, was uns erwarten würde. Es war überraschend sauber heute. Normalerweise muss man erst den Dreck runterfahren, aber das war gar nicht notwendig", staunt der 27-Jährige und glaubt, dass Pirelli die richtige Reifenwahl getroffen hätte: "Der Grip scheint gut, aber leider sind wir nicht so schnell, wie wir gerne sein würden."

Die Sorge um den in Japan verunglückten Jules Bianchi ist trotz erhöhtem Stresspegel auch bei Vettel nicht verflogen: "Ob es hilft, wieder im Auto zu sitzen nach dem, was passiert ist? Ja und nein", überlegt der Deutsche. "Es ist gut, mit dem Kopf woanders zu sein und sich auf sein täglich Brot zu konzentrieren." Das bewirkt auch, dass Fragen bezüglich seiner Zukunft in den Hintergrund treten. "Gott sei Dank habe ich hier etwas zu tun, da wird mir erst malnicht langweilig", bemerkt ein schmunzelnder Vettel in dem Wissen, dass die Journalisten trotzdem nachfragen werden.

Auch Melancholie steckte nicht im Sotschi-Handgepäck, obwohl Vettel erstmals in dem Wissen, seinem langjährigen Förderer Red Bull bald den Rücken zu kehren, an eine Grand-Prix-Strecke reist: "Das letzte Rennen wird mit Sicherheit schwierig", blickt er auf Abu Dhabi und kann der Formschwäche scherzhaft doch noch Gutes abgewinnen. "Wenn man im Auto sitzt, konzentriert man sich auf die Arbeit. Da wir noch nicht so schnell sind, hat man nicht so viel Zeit, sich um andere Dinge zu kümmern."

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