Vettel: "Das Wort wird dir sowieso immer verdreht"

, 20.02.2014

2014 musste Sebastian Vettel für seine "Eier-Pool-Aussage" viel Kritik einstecken - Nun gibt er Einblicke, wie er mit dem Spagat umgeht, trotzdem authentisch zu bleiben

Wie man es macht, macht man es falsch. Das muss sich Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel im Vorjahr gedacht haben, nachdem er für den Aufreger der zweiten Saisonhälfte gesorgt hatte. "Wenn die anderen nach Hause gehen und sich die Eier in den Pool hängen, dann sind wir noch da und tüfteln weiter am Auto", sagte der Red-Bull-Pilot nach dem Sieg in Singapur mit einem Augenzwinkern. Und wurde daraufhin von der Presse und von seinen Kollegen als abgehoben bezeichnet und in der Luft zerrissen.

Dabei wird Formel-1-Piloten heute oft vorgeworfen, nur noch die Marionetten ihrer PR-Agenten zu sein - Sprechpuppen, denen es an Charisma mangelt und die nicht einmal mehr für einen lockeren Spruch zu haben sind. Auch für Vettel stellt dies einen Spagat dar, der nur schwer zu bewältigen ist.

Vettel beklagt veränderte Medienlandschaft

Seiner Meinung nach hat dies vor allem mit der Veränderung der Medien-Landschaft zu tun. "Das Wort wird dir sowieso immer verdreht", sagt der 26-Jährige im Exklusivinterview mit 'Motorsport-Total.com' im Zuge eines Werbesport-Drehs für den Online-Reifenhändler Tirendo, das vergangene Woche in Dornbirn aufgezeichnet wurde. "Dafür gibt es heutzutage zu viele Seiten, die gefüllt werden müssen. Da wird zu viel geschrieben. Ich glaube, das hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt, vielleicht in den letzten Jahrzehnten."

Ihm ist bewusst, dass sich die Piloten in der Vergangenheit noch freier ausdrücken konnten, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, hält dies aber für eine allgemeine Entwicklung, die nicht auf die Formel 1 begrenzt ist. "Es liegt, glaube ich, daran, dass alles bewertet und kommentiert wird - und das sehr schnell", spielt Vettel auf die Möglichkeiten des Internets und sozialer Netzwerke wie 'Twitter' an, von denen er sich konsequent fernhält.

Vettels Herangehensweise

Doch wie geht man als Weltstar mit dieser Herausforderung um, zwar seinen Gedanken Luft zu machen aber in kein Fettnäpfchen zu treten? "Letztendlich hält man sich vielleicht oft zurück, weil man weiß, welche Welle es schlagen würde. Was schade ist, weil es ein bisschen ein hausgemachtes Problem ist", gibt Vettel zu, dass auch er bei seinen Aussagen vorsichtig ist.

Man dürfe es aber auch nicht übertreiben und sich "zu sehr einnehmen lassen", sondern sollte "seinen Stiefel durchziehen", hält es Vettel für die beste Herangehensweise, authentisch zu bleiben. Von der Strategie, gewisse Botschaften über die Medien zu lancieren und damit seine Rivalen aus dem Konzept zu bringen, hält er übrigens wenig: "Wenn man damit anfängt, sich zu sehr Gedanken zu machen, und wenn man versucht, gezielt etwas zu platzieren, wirkt es auch automatisch künstlich."

Das vollständige Interview mit Sebastian Vettel lesen Sie heute Abend auf unserem Portal.

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