Ferrari-Neuzugang Sebastian Vettel zeigt sich von der Stimmung im Team und der Aura am Firmensitz Maranello begeistert - Im Hause des "Commendatore" genächtigt
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In den Testbetrieb der Barcelona-Testwoche greift Sebastian Vettel erst am heutigen Samstag ein. Bei Ferrari ist er indes schon jetzt angekommen und fühlt sich pudelwohl. "Es geht mir sehr gut. Ich habe eine Menge Spaß, bin voller Energie, um das Ganze richtig anzugehen", so der viermalige Weltmeister kurz vor seinem insgesamt dritten Testtag im SF15-T, nachdem er diesen in der Jerez-Testwoche zu zwei Tagesbestzeiten getrieben hatte.
Zwar weiß Vettel nach eineinhalb Jahren bei Toro Rosso und sechs Jahren bei Red Bull, wie ein Formel-1-Team funktioniert, "die Größe dieses Teams, und alles an einem Ort zu haben, hat mich aber sehr beeindruckt", zeigt sich der 27-Jährige von seinem neuen Arbeitgeber Ferrari begeistert.
"So wie ich es bisher kannte, waren eben Chassis- und Motorenseite getrennt. Hier ist alles am selben Ort, es wird alles im selben Haus produziert. Das ist schon etwas ganz Besonderes, eine eigene Welt. Von vorne bis hinten spricht man Ferrari und das merkt man auch den Leuten an. Die Leidenschaft ist etwas ganz eigenes", urteilt Vettel und bestätigt damit die Aussagen vorheriger Ferrari-Piloten wie etwa Gerhard Berger, Michael Schumacher oder Fernando Alonso.
Enthusiasmus bei Ferrari ist ansteckend
Während sich die Vettel-Fans bereits fragen, ob ihr Idol mit seinem Enthusiasmus dem gesamten Team der Scuderia einen Ruck verleihen kann, entgegnet der Heppenheimer selbst: "Ich hoffe es, muss aber auch sagen, dass der Enthusiasmus des Teams ansteckend ist. Die Leute haben eine große Begeisterung für ihre Arbeit, egal in welcher Position. Man merkt jedem an, dass es etwas Besonderes ist, hier zu sein und für Ferrari zu arbeiten. Mir geht es genau so."
Zwar ist Vettel erst seit wenigen Wochen Angestellter bei Ferrari, doch in dieser kurzen Zeit wurde ihm bereits eine große Ehre zuteil. Er durfte im Haus des legendären Firmengründers Enzo Ferrari übernachten. "Jeder Rennfahrer, der irgendwo auch Fan des Motorsports ist, für den ist die Marke Ferrari etwas Magisches. Es gibt genau zwei Plätze, und einen davon einzunehmen, war für mich schon immer ein Kindheitstraum, der jetzt in Erfüllung geht", sagt Vettel und schiebt hinterher: "Hoffentlich ist die Motivation dann bahnbrechend."
So kommt der Ferrari-Neuzugang nach seinen ersten Arbeitstagen in Maranello zum Schluss: "Der Geist von Enzo Ferrari ist allgegenwärtig." Rund 18 Jahre vor Vettel wurde auch Schumacher die Ehre zuteil, im Haus den großen "Commendatore" zu nächtigen. Kann Vettel in den kommenden Jahren auch auf der Rennstrecke in die Fußstapfen seines Landsmanns treten und die Scuderia wieder auf die Siegerstraße führen? Der Grundstein für eine erfolgreiche Debütsaison in Rot wird unter anderem an diesem Wochenende in Barcelona gelegt .