Vettel eilt in Richtung Titelverteidigung: Vierter Sieg in Folge

Sebastian Vettel hat sein dominantes Wochenende in Indien mit drei Trainingsbestzeiten und der Pole-Position mit dem vierten Sieg in Folge perfekt abgeschlossen. Der Red-Bull-Pilot kontrollierte den Grand Prix am Sonntag in Noida und dominierte das viertletzte Rennen der Formel-1-Saison 2012 von der ersten bis zur letzten Runde und baute damit seine wiedererlangte Führung in der WM-Wertung aus.

Der zweite Rang ging an Fernando Alonso, Vettels direktem Gegner im Kampf um den Titel. Der Ferrari-Pilot profitierte in der Schlussphase des Rennens von einem KERS-Problem bei Vettels Teamkollegen Mark Webber, der sich mit dem dritten Rang zufrieden geben musste.

Der vierte Rang ging an Lewis Hamilton im McLaren vor Teamkollege Jenson Button (der in der letzten Rennrunde noch die schnellste Rennrunde fuhr), Felipe Massa im Ferrari, Kimi Räikkönen im Lotus, Nico Hülkenberg im Force India, Romain Grosjean im Lotus und Bruno Senna im Williams auf dem zehnten Rang.

Keine Punkte gab es für Nico Rosberg im Mercedes auf dem elften Platz, Kamui Kobayashi im Sauber auf Rang 14 sowie Timo Glock auf Position 20. Sergio Perez im Sauber und Mercedes-Fahrer Michael Schumacher sahen die Zielflagge nicht. Schumacher droht nach dem Rennen zudem noch eine Strafe - er hat im Rennen mutmaßlich blaue Flaggen ignoriert.

Hartes Duell zwischen McLaren und Ferrari nach dem Start

Vettel erwischte einen mittelmäßigen Start und musste sich gegen Webber verteidigen, konnte aber als Erster in die erste Kurve einbiegen. Alonso schnappte sich unterdessen auf der ersten langen Geraden beide McLaren, die jedoch in der folgenden Kurve beide spektakulär konterten. Alonso konnte sich zumindest Hamilton erneut schnappen und lag damit zwischen beiden McLaren. Schumacher humpelte unterdessen mit einem Plattfuß hinten rechts um den Kurs. Vergne musste ebenfalls die Box aufsuchen - er war Schumacher ins Heck gekracht und musste sich einen neuen Frontflügel abholen.

In der vierten Runde ging Alonso in der DRS-Zone an Alonso vorbei. Die Abstände nach fünf Runden: Vettel 2,4 Sekunden vor Webber, 6,3 auf Alonso, 7,7 vor Button, 8,3 vor Hamilton, 9,2 auf Massa, 10,1 auf Räikkönen, 12,5 auf Perez, 13,7 auf Hülkenberg und 16,0 auf Rosberg auf dem zehnten Rang. Glock 21. mit + 31,7 Sekunden Abstand und Schumacher 24. mit +84,9 Sekunden.

Ein Boxenstopp lautet die Strategie

In der 15. Runde begannen die Boxenstopps: Perez suchte die Sauber-Box auf, kurz nachdem ihn Hülkenberg überholt hatte. Der Mexikaner hatte Pech, in der 20. Runde hatte er hinten rechts einen Plattfuß und musste an die Box kommen - nach einer Frontflügel-Berührung mit Vergne.

In der 24. Runde war Alonso bis auf 1,8 Sekunden an Webber herangekommen - der Australier kämpfte mit Reifenproblemen. In der 26. Runde holte sich Button neue Reifen ab. Räikkönen, Rosberg und Maldonado folgten in Runde 28. Massa und Hülkenberg stoppten einen Umlauf später. Alonso hielt in Runde 30, Webber im 31. Umlauf.

In der 31. Runde verlor Maldonado die Kontrolle über das Auto - hinten rechts war der Reifen platt nach einer Berührung mit Kobayashi. Unterdessen hing Alonso im Heck von Webber. Hamilton kam in Runde 33 zum Halt an die Box - innerhalb von 3,3 Sekunden wechselte das Team nicht nur die Reifen, sondern auch das Lenkrad! Erst in Runde 34. kam Vettel zum Stopp.

Massa muss Benzin sparen

Bereits in der 35. Runde erhielt Massa vom Team den Befehl, Benzin zu sparen - den siebten Rang dürfte der Rennfahrer aus Sao Paulo also kaum halten können. Nach 40 Runden stand es wie folgt: Vettel 11,1 Sekunden vor Webber, 12,8 vor Alonso, 19,3 vor Hamilton, 29,9 auf Button, 36,9 auf Massa, 37,7 auf Räikkönen, 44,8 auf Hülkenberg, 47,4 auf Grosjean und 66,2 Sekunden vor Rosberg auf dem zehnten Rang. Kobayashi 14. mit 86,2 Sekunden Abstand, Glock 20. und Schumacher 21. (je 1 Runde Rückstand). Perez mit Aufgabe.

Webber verliert KERS

In der 45. Runde vermeldete Webber seinem Team, dass sein KERS ausgefallen ist. Denkbar schlechte Voraussetzungen, um sich gegen Alonso zu verteidigen. Für de la Rosa war das Rennen unterdessen gelaufen - ihm brach vorne rechts am HRT offensichtlich die Bremsscheibe. Gegen Schumacher kündigte die Rennleitung eine Untersuchung nach dem Rennen an, der Mercedes-Fahrer soll blaue Flaggen ignoriert haben.

In der 48. Runde ging Alonso wie erwartet an Webber vorbei, ohne KERS war der Australier machtlos. Nun musste Webber auch noch damit rechnen, dass ihn Hamilton schnappt. Die Abstände in Runde 52: Vettel 11,1 Sekunden vor Alonso, 14,1 vor Webber, 16,7 vor Hamilton, 30,0 auf Button, 43,2 auf Massa, 44,1 vor Räikkönen, 51,9 auf Hülkenberg, 52,5 auf Grosjean und 75,6 auf Senna. Rosberg mit +76,5 Elfter, Schumacher 19. und Glock 21. (beide + 1 Runde).

Schreckmoment bei Red Bull

Nach den KERS-Probleme bei Webber gab es sieben Runden vor Rennende bei Vettel einen Schreckmoment: Funkenflug auf ein paar Metern beim Deutschen! Hat sich etwas am Auto gelöst oder hatte sich nur ein Teil unter dem Unterboden verklemmt? Unterdessen rutschte Alonso kurz neben die Strecke - die Aufholjagd auf Webber musste er abbrechen. Schumacher suchte drei Runden vor Schluss die Mercedes-Box auf und stellte sein Auto dort ab.

Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze