Vettel: "Es sollte nichts Großes sein"

, 03.11.2012

Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel ist mit seinem Qualifying in Abu Dhabi nicht restlos zufrieden - Strafe droht für das Abstellen des Autos

Sebastian Vettel musste sich im Qualifying für den Grand Prix von Abu Dhabi klar Lewis Hamilton geschlagen geben. Gegen den McLaren hatte der Deutsche diesmal keine Chance. Kämpfen musste der Doppelweltmeister mit seinem Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber. Vettels letzte Runde war nicht ganz optimal, wodurch er sich hinter dem Australier auf Platz drei anstellen musste. In Zahlen ausgedrückt fehlten Vettel 0,443 Sekunden auf Hamilton und 0,095 Sekunden auf Webber. Von Startplatz drei hat der Heppenheimer gute Chancen den WM-Vorsprung auf Ferrari-Ass Fernando Alonso zu vergrößern, denn der Spanier kam nur auf Startplatz sieben.

In den letzten Momenten des Qualifyings sorgte Vettel für entsetzte Gesichter an der Red-Bull-Box. Zwischen den Kurven 18 und 19 stellte er den RB8 neben der Leitplanke ab. Renault hatte die Anweisung dafür gegeben. "Ich weiß nicht warum ich stehenbleiben musste. Mir wurde es über Funk gesagt. Ich schätze, dass wir irgendeine Art von Problem hatten", meint Vettel unmittelbar nach dem Qualifying. Trotz betretender Miene ist er sich sicher: "Es sollte aber nichts Großes sein."

Da es Vettel nicht selbständig zurück in den Parc Ferme geschafft hat, könnte es noch eine Strafversetzung geben. Diese ist aber abhängig vom Defekt. 'Motorsport-Total.com'-Experte Marc Surer hat die Befürchtung, dass Vettel am Sonntag als Letzter starten wird müssen. "Wir haben von der Box gehört, dass Renault gemeint hat, er soll das Auto abstellen, weil der Benzindruck nicht gestimmt hat." Außerdem war zu beobachten, dass das Getriebe vom dritten Gang direkt in den Leerlauf sprang, als Vettel links heranfuhr und stehenblieb.

"Wenn der Benzindruck in der Auslaufrunde nicht stimmt, könnte es sein, dass der Motor Luft angesaugt hat. Ich befürchte Schlimmes, aber wir können ja noch hoffen, dass es wirklich ein Irrtum war. Es gibt aber keine andere Erklärung, warum er das Auto abgestellt hat. Benzindruck heißt Benzinproblem", analysiert der Schweizer mit logischen Argumenten. "Das Team hat auch keine anderen Ausreden. Benzindruckprobleme sind die letzte Information von Renault. Eigentlich sieht es nicht gut aus."

Der Tag begann schon am Vormittag nicht ideal für Vettel. Im dritten Freien Training konnte er nur sieben Runden drehen. "Wir hatten ein Bremsproblem, infolgedessen wir den Bremssattel wechseln mussten", klärt Teamchef Christian Horner auf. Vettel sah es gelassen, da er im Qualifying von Beginn an konkurrenzfähig war: "Am Vormittag war es natürlich nicht ideal, dass ich kaum fahren konnte. Wir haben nicht jene Antworten gefunden, die wir uns erhofft hatten."

"Dennoch ist es am Nachmittag gut gelaufen und wir waren beim Tempo dabei. McLaren und speziell Lewis waren heute sehr schnell. Er war heute nicht in Reichweite", gibt der Heppenheimer zu. "Mit dem letzten Teil des Qualifyings bin ich nicht zufrieden, denn es war knifflig. Ich denke, dass ich etwas schneller hätte sein können. Die Runde war nicht optimal, denn ich habe mir schwer damit getan die Reifen auf Temperatur zu bringen."

"Ob das genug gewesen wäre um Mark zu schlagen, steht auf einem anderen Blatt Papier. Zwei Runden am Stück wären wahrscheinlich besser gewesen, aber am Ende ist man immer etwas schlauer. Alles in allem sollten wir recht zufrieden sein." Deshalb blickt Vettel auch optimistisch auf den Sonntag: "Unsere Rennpace sollte morgen in Ordnung sein. Es wird ein langes Rennen und viel kann passieren. Ich freue mich auf morgen."

Von Startplatz drei sieht es auch für die WM gut aus, denn Alonso muss von Rang sieben losfahren. In Sicherheit will sich Vettel aber nicht wiegen. "Wir haben in diesem Jahr viele Rennen gesehen bei denen es drunter und drüber ging. Unser Startplatz ist recht gut, weil wir vorne dabei sein. Wie gesagt, es wird ein langes Rennen und es kann viel passieren. Die Strategie ist auch noch nicht zu 100 Prozent klar. Es ist eine ähnliche Situation wie vor einer Woche in Indien. Wir müssen auf uns schauen. Der Rest wird sich zeigen."

Sollte Vettel im schlimmsten Fall ans Ende der Startaufstellung gesetzt werden, dann wartet eine Aufholjagd. Surer würde trotzdem noch Chancen sehen. "Es ist auf jeden Fall nichts verloren. Mit einem Red Bull fährt man von ganz hinten in die Punkteränge. Alonso steht auch nicht ganz vorne. Es ist jetzt nicht so, dass er 25 Punkte einheimsen wird. Er wird sicher eine gute Platzierung schaffen, also ist noch nichts verloren. Es ist aber trotzdem eine Tragödie."

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