Sebastian Vettel fährt am ersten Testtag in Barcelona auf Platz vier: "Abtanken überlassen wir den anderen" - Gutes Gefühl mit dem neuen Red Bull RB9
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Red Bull hat die guten Eindrücke, die der neue RB9 in der Testwoche in Jerez hinterlassen hatte, am ersten Tag in Barcelona bestätigen können. Sebastian Vettel spulte am Dienstag bei kühlen Temperaturen insgesamt 66 Runden ab. Am Ende des Tages war seine beste Runde in 1:22.965 Minuten für Rang vier gut. Vettel hatte das Klassement lange Zeit angeführt. Erst am späten Nachmittag zogen Nico Rosberg (Mercedes), Kimi Räikkönen (Lotus) und Fernando Alonso (Ferrari) vorbei.
"Wir machen unsere Hausaufgaben. Das Abtanken und schnelle Runden drehen überlassen wir den anderen", sagt der Heppenheimer über das Klassement mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Der amtierende Champion ist die Ruhe selbst. "Das mag derzeit etwas langweilig wirken, weil nichts großartig Interessantes passiert. Aber es ist wichtig, dass wir erst einmal viele Kilometer abspulen", erklärt er. Die Zeit für die große Show ist bei Red Bull noch nicht gekommen.
"Es macht Spaß. Wenn wir auf uns schauen, dann passt es soweit. Und wir vergleichen uns zu diesem Zeitpunkt nicht mit anderen Teams", sagt der Red-Bull-Star voller Selbstbewusstsein. "Es geht bei uns darum, dass man unter der Haube die Dinge vielleicht noch besser anordnet. Wir sind jetzt dabei, solche Dinge standfest zu machen, damit wir eine Grand-Prix-Distanz sicher absolvieren können. Wir testen auch Aerodynamikteile und vergleichen die Werte dann mit jenen, die uns der Windkanal gezeigt hat."
Temperaturen zu niedrig: Reifen bauen ab
"Es hat sich ganz gut angefühlt, wir hatten keine größeren Probleme. Am Morgen hat uns die Software etwas lahmgelegt. Das ging aber wohl allen so. Da gab es in den vergangenen Tagen ein Update. Damit haben sich alle etwas schwer getan", berichtet Vettel, der erst mit Verzögerung auf die Strecke gehen konnte. "Wir mussten die Software nochmal hochladen. Das klappt dann manchmal nicht auf Anhieb. Es dauert manchmal ein bisschen, bis alles wieder installiert ist."
In den frühen Morgenstunden konnten auf dem Circuit de Catalunya ohnehin kaum Erkenntnisse gewonnen werden. Der Asphalt war verschmutzt, die Temperaturen extrem niedrig. "Die Reifen bauen schnell ab, weil die Strecke noch sehr frisch ist. Es rutschen alle ziemlich herum", erklärt der Weltmeister. "Man konnte heute kaum ein richtiges Programm abspulen, weil man nicht die Dinge miteinander vergleichen konnte. Die Reifen haben dafür einfach nicht lange genug durchgehalten. Wenn man ausreichend Reifen zur Verfügung hätte, dann wäre es einfacher. Aber so muss man sich die Pneus über den Tag etwas einteilen."
Auf seinen Runs war deutlich zu sehen, wie stark die Pirellis bei kühlen Temperaturen auf der Barcelona-Bahn abbauen. Bereits nach einer schnellen Runde erfolgte bei harten und Medium-Pneus ein Einbruch um fast eine Sekunde. Anschließend ging es mit den Rundenzeiten weiter rapide bergab. "Wir müssen die Reifen noch besser kennenlernen. Das ist allerdings bei solchen Bedingungen nicht so einfach. Dieses Problem haben aber alle Teams", sagt Vettel.
Nach Aussage des Heppenheimers hatte Red Bull keine neuen Teile am RB9, es sei die Version von Jerez zum Einsatz gekommen. Dennoch übte sich das Team in Geheimhaltung. Bei jedem Stopp in der Box wurden große Sichtblenden eingesetzt. Man will die Kniffe am RB9 für sich behalten, die Konkurrenz im Ungewissen lassen. "Es gibt noch einige Komponenten, die wir ausprobieren wollen", sagt Teamchef Christian Horner, der Sebastian Vettel auch am Mittwoch wieder hinter dem Steuer sehen wird.