Weltmeister Sebastian Vettel zeigt sich nach den Freitagstrainings in Abu Dhabi zufrieden: "Balance passt gut" - Lotus als große Gefahr am Sonntag
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Sebastian Vettel hat die Feierlichkeiten nach dem Gewinn seines vierten Titels beim vergangenen Grand-Prix-Wochenende in Indien gut überstanden. Am Freitag fuhr der Heppenheimer im zweiten Training der Formel 1 auf dem Yas Marina Circuit zur einer Tagesbestzeit. "Ein schönes Gefühl" sei es gewesen, nun wieder im Auto sitzen zu dürfen. Vor allem seien Einsätze in Abu Dhabi mit Emotionen verbunden. An jenem Ort hatte sich Vettel 2010 seinen ersten WM-Titel gesichert.
"Es ist schon eine Weile her, aber natürlich ist das etwas Besonderes. Vor vier Jahren haben wir hier alle sehr gezittert", erinnert er sich. Für den Red-Bull-Piloten blieb aber kaum Zeit, über vergangene Tage nachzudenken. Es stand Arbeit auf der Tagesordnung. "Es war heute ganz gut, wenngleich auch nicht ganz einfach. Im ersten Training scheint die Sonne noch, der Asphalt ist sehr heiß. Wenn die Sonne später untergeht, sinken die Temperaturen und das gesamte Auto verändert sich im Hinblick auf die Balance. Da ist es wichtig, dass man die Ruhe bewahrt."
"Ich war mit der Balance unseres Autos zufrieden. Vor allem am Nachmittag, was natürlich viel wichtiger ist", bilanziert Vettel nach seiner Bestzeit in 1:41.335 Minuten. Der Heppenheimer überzeugte auch bei den Longruns am Nachmittag. Red Bull war schnell und konstant, aber alles andere als überlegen. Auch Kimi Räikkönen (Lotus) schlug ein beeindruckendes Tempo über die Distanz an. Der Finne hatte im vergangenen Jahr in Abu Dhabi gesiegt.
"Es ist schwierig einzuschätzen. Lotus sah auf dem Longrun ganz gut aus, wie im vergangenen Jahr auf dieser Strecke. Die werden am Sonntag sicherlich schnell sein. Heute waren die auch spät in deren Stints noch richtig schnell", erklärt Vettel. "Mercedes dürfte wieder auf eine schnelle Runde stark sein, was dann morgen interessant wird. Von Ferrari habe ich heute nicht viel gesehen. Keine Ahnung, was die gemacht haben."
"Wir sind mit unseren eigenen Ergebnissen recht zufrieden", fasst er zusammen. Die wichtigste Erkenntnis des Freitags: Die Reifen halten auf dem wenig aggressiven Asphalt von Abu Dhabi erheblich länger als zuletzt in Indien. Sie halten dermaßen gut, sodass einige Fahrer am Sonntag mit nur einem Stopp über die 55 Runden lange Grand-Prix-Distanz kommen könnten. "Einige Leute könnten so etwas versuchen. Da sollte man vielleicht bei Lotus mal zuallererst fragen", sagt Vettel.
Für den Weltmeister lief es zwar gut, aber doch nicht alles rund. Zum Ende des ersten Trainings rutschte er beim Boxenstopptraining fast in seine Crew. "Gott sei Dank ist nichts passiert, die Mechaniker sind alle in Ordnung. Ich war ein bisschen zu schnell. So etwas ist mir noch nie passiert. Es war extrem rutschig. Ich war noch zu sehr beim Einlenken, habe zu hart gebremst. Da konnte ich dem Ganzen nicht mehr ausweichen", so der viermalige Champion. Im zweiten Durchgang herrschte Unsicherheit, weil Vettel einen "seltsamen Geruch" im Cockpit wahrnahm. "Ich dachte zuerst, dass da etwas nicht stimmt. Gefurzt habe ich jedenfalls nicht", lacht er.