In Indien kann Sebastian Vettel seine vierte WM gewinnen - Etwas ungläubig blickt er auf die vergangenen Jahre zurück und erinnert sich an seine Anfänge
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Sebastian Vettel ist mittlerweile ein alter Hase im Formel-1-Geschäft. Obwohl der Red-Bull-Pilot mit seinen 26 Jahren erst allmählich in das beste Rennfahreralter kommt, hat er bereits 116 Rennen hinter sich und konnte zahlreiche Rekorde in der Königsklasse für sich verbuchen. Darüber hinaus hat er es in gut einer Woche selbst in der Hand, sich in Indien schon seine vierte Fahrer-Weltmeisterschaft zu sichern. Doch wie alle anderen hat auch der erfolgreichste Fahrer der vergangenen Jahre mal klein angefangen.
"Als ich klein war, träumte ich von der Formel 1. Ich hätte, ehrlich gesagt, niemals gedacht, dass ich einmal die Chance haben würde, ein solches Auto zu fahren", erinnert sich Vettel an seine Kindheit im hessischen Heppenheim. Dieser Tag sollte jedoch kommen. Bei seinem ersten Formel-1-Test bekam der damalige Teenager einen Nachmittag lang Zeit, sein Potenzial zu zeigen. Zunächst sei es aber gar nicht rund gelaufen, erinnert sich Vettel: "Auf den ersten Runden machte ich mir schier in die Hosen. Ich dachte: 'Okay, das ist etwas für richtige Männer, nicht für mich.'"
Schon bald kam er aber in Fahrt: "Dann gewöhnte ich mich daran. Und dann wollte ich natürlich mehr." Mehr bekam er ein paar Jahre später, als ihn BMW-Sauber zunächst als Testfahrer engagierte. Nach einem Unfall von Robert Kubica in Kanada kam Vettel in Indianapolis zum seinem ersten Formel-1-Rennen, in dem er direkt als Achter punkten konnte - was vor ihm kein jüngerer Pilot geschafft hatte. Mitten in der Saison 2007 wechselte er aber bereits das Team: "Red Bull gab mir bei Toro Rosso eine Chance." So kam Vettel zu seinem ersten Stammcockpit in der Königsklasse, was er anschließend durch herausragende Ergebnisse rechtfertigte.
2009 holte Red Bull den Deutschen dann ins Hauptteam. In seiner ersten Saison für die Österreicher musste er sich noch als Zweiter der Konkurrenz in Form von Brawn GP und Jenson Button geschlagen geben, dann folgten vier historisch erfolgreiche Jahre für Vettel. Wenn er heute auf seine Entwicklung zurückblickt, kommt es ihm fast ein wenig surreal vor: "Es ist unglaublich, was in den vergangenen Jahren passiert ist. Es hat sich aber nichts daran verändert, dass ich den Rennsport liebe."
Obwohl Vettel seit seiner Kindheit Rennen fährt und mittlerweile so viel gewonnen hat, habe sich für ihn nichts Grundlegendes verändert: "Ich wache an einem Sonntag noch immer aufgeregt auf. Ich spüre die Spannung, wenn ich in der Startaufstellung bin und freue mich auf das Rennen. Ich habe Spaß daran, Rennen zu fahren. Ich liebe es", gesteht der amtierende Champion. Und auch, wenn es für viele Fans und die Konkurrenz möglicherweise frustrierend ist: "Ich liebe auch Pokale. Es macht mir daher nichts aus, noch ein paar weitere zu sammeln."