Sebastian Vettel verrät, dass er sich in der Vergangenheit auch mit mit seinem Idol Michael Schumacher über einen möglichen Wechsel zu Ferrari unterhalten hat
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Mit seinem Wechsel zu Ferrari beginnt für Sebastian Vettel 2015 eine neue Zeitrechnung in der Formel 1. Allerdings steht der viermalige Weltmeister auch unter einem gewissen Druck, denn beim Saisonauftakt in Melbourne wird Vettel der erste Deutsche seit Michael Schumacher sein, der für die Scuderia wieder an einem Formel-1-Rennen teilnimmt. Sein letztes Rennen für die Roten absolvierte Schumacher im Oktober 2006 in Brasilien.
"Für mich ging mit meinem Wechsel zu Ferrari in der Tat ein Kindheitstraum in Erfüllung, weil ich natürlich immer das Bild von Michael in seinem roten Auto vor mir hatte", berichtet Vettel gegenüber 'Sport Bild' und ergänzt: "Auch den Weg bis zu seinem ersten Titel habe ich noch im Kopf." Schumacher wechselte 1996 als zweimaliger Weltmeister zu Ferrari, seinen ersten WM-Titel für die Roten holte er im Jahr 2000.
Der Vergleich mit Vettel liegt nahe: Schumacher führte Ferrari, das zuvor seit 1979 auf einen Titel in der Fahrer-Weltmeisterschaft gewartet hatte, zurück zu alten Erfolgen und gewann zwischen 2000 und 2004 fünfmal in Folge die WM. Von Vettel erwarten die italienischen Fans nun ähnliche Leistungen. Den bis heute letzten Titel für die Scuderia holte im Jahr 2007 Kimi Räikkönen - Vettels heutiger Teamkollege.
Vergleich mit Schumacher "unmöglich"
"Einen Fahrer mit Michael zu vergleichen ist so gut wie unmöglich", findet der Heppenheimer allerdings und erklärt: "Was Michael erreicht hat, ist einmalig. Er hat in seiner eigenen Liga gespielt." Vettel wird allerdings auch genau wissen, dass sich Erfolge bei der Scuderia, die 2014 erstmals seit der Saison 1993 kein einziges Rennen gewinnen konnte, nicht von heute auf morgen einstellen werden.
Auch Schumacher ging in seinen ersten vier Ferrari-Jahren leer aus, ehe es endlich mit seinem ersten WM-Titel für die Roten klappte. Wartet auf Vettel möglicherweise ein ähnliches Geduldsspiel? "Es ist immer wieder etwas ganz Besonderes für mich, mit Michael verglichen zu werden. Und ich freue mich auch, dass ich von allen bei Ferrari so herzlich aufgenommen wurde", erklärt der 27-Jährige.
Vettel will seinen eigenen Weg gehen
"Trotzdem: Ich bin nicht Michael, sondern Sebastian. Und ich muss und werde meinen eigenen Weg gehen", so Vettel, der bei Ferrari nicht nur ein "zweiter Schumi" sein möchte. Seinen Wechsel nach Italien wird sich der Heppenheimer jedenfalls gut überlegt haben. Da kommt es wenig überraschend, dass er zuvor auch mit dem Idol seiner Kindheit über dieses Szenario gesprochen hatte.
"In den letzten Jahren haben wir (Vettel und Schumacher; Anm. d. Red.) natürlich auch darüber gesprochen. Er kennt ja das Team wie kein anderer", erklärt Vettel und fügt hinzu: "Konkret geworden sind wir aber nicht." Daher ist Vettel auch traurig, dass sein Freund Schumacher ihm nach seinem Ski-Unfall aktuell nicht mit weiteren Ratschlägen zur Seite stehen kann.
"Leider ist es im Moment ja auch so, dass ich meine Begeisterung und Freude nicht mit ihm teilen kann. Aber ich wünsche mir natürlich, dass es ihm bald wieder besser geht - und dass ich ihm die Nachricht dann auch persönlich überbringen kann", so Vettel. Es bleibt zunächst abzuwarten, ob der Deutsche bei Ferrari an Schumachers große Erfolge anknüpfen kann. Daran messen werden ihn viele Leute wohl ohnehin - ganz egal, ob er das möchte.