Vettel: "Leute unterschätzen die Herausforderung Formel 1"

, 29.12.2013

Sebastian Vettels vierter Titel war gekennzeichnet durch enorme Konstanz, fehlerfreie Fahrten und höchste Konzentration - für den Champion kein Selbstläufer

Sebastian Vettel hat in diesem Jahr eindrucksvoll bewiesen, dass ein echter Topfahrer der Formel 1 über weite Strecken fehlerfrei am absoluten Limit fahren kann. Seit dem Grand Prix von Belgien am 25. August hat der 26-Jährige jedes einzelne Rennen überlegen gewonnen, während sein Teamkollege Mark Webber im gleichen Auto bei jenen neun Rennen lediglich fünfmal auf das Podium fahren konnte (225:94 Punkte seit Spa). Neben Vettels technisch bedingtem Ausfall in Silverstone (in Führung liegend) waren zwei vierte Plätze in China und Spanien die schlechtesten Saisonergebnisse des Heppenheimers 2013.

Am Ende wird der konstanteste Fahrer Meister - ein Sprichwort, das sich im Motorsport immer wieder bewahrheitet. Selten dürfte es eine Saison wohl treffender zusammengefasst haben als in diesem Jahr. Und umso höher ist eine derart ausgewogene Leistung in der Königsklasse zu bewerten. Vettel glaubt, dass viele diese Schwierigkeit nicht sehen: "Generell neigen die Leute dazu, die Herausforderung einer Formel-1-Saison zu unterschätzen", meint der Red-Bull-Pilot gegenüber 'James Allison on F1'.

Damit spielt er vor allem auf die Dauer einer Saison an: "Wir starten Mitte oder Ende Januar und arbeiten dann bis mehr oder weniger Ende November. Teilweise geht es noch in den Dezember hinein, vielleicht sogar bis Weihnachten. Da ist es sehr schwierig, immer auf dem gleichen Level zu arbeiten." Dennoch hat Vettel das in diesem Jahr geschafft. Auch wenn er sich zeitweise so viel Vorsprung im Rennen herausgefahren hat, dass er es etwas ruhiger angehen lassen konnte, hielt der Vierfachweltmeister die Konzentration stets hoch, leistete sich keine Fehler.

"Das Ziel ist natürlich, immer bei 100 Prozent zu sein - vom ersten bis zum letzten Rennen", erklärt er weiter. "Es ist nicht einfach, denn du musst Prioritäten setzen, was dir selbst am wichtigsten ist. Mir persönlich ist es am wichtigsten, dass ich immer so viel heraushole, wie ich nur kann, und dass ich 100 Prozent abliefere, wenn ich im Auto bin."

Nachdem sich Vettel während seiner ersten Weltmeisterjahre noch diverse kleinere Fehler leistete, scheint er in diesem Jahr einen weiteren großen Schritt in Richtung Professionalität gemacht zu haben - auch wenn es ihm sein RB9 sicherlich verhältnismäßig leicht gemacht hat. Nun bleibt abzuwarten, ob der Champion seine Form auch 2014 beibehalten kann.

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