Trotz 39 Punkten Rückstand gibt Sebastian Vettel die WM noch nicht auf und hofft auf viele Siege in den noch zu fahrenden Rennen der Saison
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Der Monza-Ausfall tat weh. Durch den erneuten Lichtmaschinen-Defekt in Italien und den Podestplatz von Fernando Alonso wuchs Sebastian Vettels Rückstand in der WM auf 39 Punkte an. Bei noch sieben zu fahrenden Rennen hat der amtierende Weltmeister also keine leichte Aufgabe vor sich, möchte er den Titel verteidigen.
"Es sind immer noch sieben Rennen zu fahren und viele Punkte zu holen. Ich kämpfe weiter", wird der Deutsche von 'Auto Bild motorsport' zitiert. Die Rolle des Jägers scheint dem Red-Bull-Piloten zu gefallen: "Ich finde es sogar richtig aufregend, jetzt die große Aufholjagd zu starten", fügt Vettel hinzu. "Natürlich ist es schöner, wenn man einen Punkte-Vorsprung hat. Aber an der Herangehensweise darf das nichts ändern. Man muss immer das Beste aus sich selbst und dem Team herausholen. Egal, ob man der Gejagte ist oder der Jäger."
"Wenn man sich als Jäger noch mehr anstrengen will, ist das kein gutes Zeichen, denn es bedeutet, dass man vorher nicht hart genug gearbeitet hat. Umgekehrt wird es immer schiefgehen, wenn man als Gejagter sagt, man geht es jetzt etwas langsamer an", schildert der Weltmeister von 2010 und 2011, der in den restlichen Rennen der Saison viel vor hat: "Ziel ist es, alle Rennen zu gewinnen und zu schauen, was dann passiert."
Dabei helfen sollen die Charakteristiken der folgenden Kurse: "Bei den kommenden Rennen gibt es aber nicht mehr ganz so viele Geraden. Deshalb sollten wir weniger Probleme haben. Wir wissen, dass wir noch nicht schnell genug sind. Aber wir arbeiten daran. Wichtig ist, dass wir einen kühlen Kopf bewahren. Das Schlimmste, was man tun kann, ist, den Erfolg erzwingen zu wollen. Dann wird alles nur schlimmer."
Obwohl Vettel in den vergangenen beiden Jahren den Titel holen konnte, muss der Heppenheimer immer wieder mit anhören, dass WM-Leader Alonso den Status des besten Piloten innehat. "Sein Auto ist nicht so schlecht, wie alle immer sagen. Nur zu Saisonbeginn war der Ferrari nicht konkurrenzfähig", bemerkt Vettel. "Aber zuletzt war er unter allen Bedingungen immer vorn dabei, und das sehr zuverlässig. Deshalb war das Paket Alonso-Ferrari bislang das stärkste."
Die Gerüchte, Vettel habe ein Angebot von Ferrari, möchte der Deutsche nicht kommentieren. Angst vor einem teaminternen Duell gegen Alonso hat er aber nicht: "Ich habe keine Angst, gegen Fernando im selben Team zu fahren. Am Ende ist es doch gut für das Team, wenn es zwei gute Fahrer hat. Und es ist auch gut für mich, weil die Herausforderung umso größer ist. Aber, ganz wichtig: Ich bin sehr glücklich bei Red Bull und denke nicht darüber nach, das Team zu verlassen."