Mit einer dominanten Vorstellung hat sich Sebastian Vettel beim Indien-Grand-Prix vorzeitig seinen vierten WM-Titel gesichert - Rosberg und Grosjean auf dem Podium
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Sebastian Vettel hat sich mit einer triumphalen Fahrt beim Großen Preis von Indien mit dem sechsten Sieg in Folge vorzeitig seinen vierten WM-Titel in Folge gesichert. Im viertletzten Rennen der Saison machte der Red-Bull-Pilot den Sack vorzeitig zu und rückt damit in den Geschichtsbüchern der Formel 1 in der Liste der erfolgreichsten Fahrer aller Zeiten erneut nach vorn. So gelang es zuvor lediglich Juan Manuel Fangio und Michael Schumacher, vier Titel in Folge zu holen.
Trotz eines extrem frühen Boxenstopps dominierte der Heppenheimer das Rennen. Teamkollege Mark Webber, der wegen eines Defekts der Lichtmaschine stehen blieb, musste sich trotz der Tatsache, dass er direkt auf den härteren Reifen gestartet war, vor seinem Ausfall klar seinem Teamkollegen geschlagen haben.
Das Podium komplettierten Nico Rosberg im Mercedes und Romain Grosjean im Lotus. WM-Zähler gab es ebenfalls für Felipe Massa im Ferrari auf Position vier vor Sergio Perez (McLaren), Lewis Hamilton im Mercedes, Kimi Räikkönen im zweiten Lotus, den beiden Force-India-Fahrern Paul di Resta und Adrian Sutil sowie Daniel Ricciardo im Toro Rosso.
Der letzte verbliebene rechnerische WM-Gegner von Vettel, Fernando Alonso, kam in seinem Ferrari als Elfter außerhalb der WM-Punkte ins Ziel. Neben Webber musste auch Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg einen technisch bedingten Ausfall in den Punkten liegend verkraften.
Top-Fahrer mit Kollisionen - Massa mit starker erster Runde
Erneut lag zum Start des Rennens dicker Smog über dem 5,125 Kilometer langen Buddh-International-Circuit. Doch im Gegensatz zum Samstagvormittag war die Sicht ausreichend, sodass der Rettungshubschrauber im Notfall das nächstgelegene Krankenhaus hätte ansteuern können und das Rennen damit planmäßig gestartet werden konnte. Die Lufttemperatur am Start: 30 Grad, Asphalt: 34 Grad.
Vettel erwischte einen mäßigen Start, konnte jedoch seine Führung verteidigen. Massa gelang es nach den ersten Kurven, sich an den beiden Mercedes vorbei zu zwängen und auf den zweiten Rang nach vorn zu kommen. Die Führung für den Brasilianer, der noch ohne Cockpit für 2013 dasteht.
Hinten gab es Berührungen zwischen Webber, Alonso und Räikkönen. Webber war auf den Randstein gekommen und leicht in das Auto von Räikkönen gerutscht. Alonso fuhr kurze Zeit später Webber aufs Hinterrad - was ihm einen Teil des Frontflügels kostete - und fuhr wenige Sekunden später auch noch mit dem linken Vorderrad ans rechte Hinterrad von Button.
Vettel kommt extrem früh zum Boxenstopp
Bereits in der zweiten Runde holte sich Vettel den härteren Reifen ab! Alonso ließ sich unterdessen eine neue Nase montieren und meldete dem Team, dass seine Lenkung nicht mehr ganz gerade steht nach der Berührung mit Button. Die Reihenfolge nach der vierten Runde: Massa vor Rosberg, Hamilton, Hülkenberg, Räikkönen, Webber, Perez, Ricciardo, Button und Sutil auf Rang 10. Dahinter: Grosjean, Maldonado, Gutierrez, Bottas, Bianchi sowie Vettel auf Position 16. Alonso 20.
In der siebten von 60 Runden holte sich auch Button neue Gummis ab, einen Umlauf vorher war auch Hülkenberg an die Boxen gekommen, Rosberg und Räikkönen kamen in Runde acht - der Boxenstopp des Finnen war dabei verpatzt, eine Radmutter schien zu klemmen. In Runde neun kamen Massa und Hamilton zum Reifenwechsel. Damit lag Vettel auf Rang sechs, hinter fünf Fahrern, die noch nicht an der Box waren. In Führung: Teamkollege Webber.
Vettel in eigener Liga
In der 14. Runde lag Vettel schon wieder auf der dritten Position, nur 12,7 Sekunden hinter Webber, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht an der Box war. Sauber-Fahrer Gutierrez kassierte unterdessen eine Durchfahrstrafe wegen Frühstarts - und das auf Rang sechs liegend.
Die Abstände nach Runde 23 von 60: Webber 11,6 vor Vettel, 14,8 auf Perez, 28,8 auf Ricciardo, 31,3 auf Sutil (noch ohne Stopp), 33,0 auf Massa, 33,8 auf Rosberg, 35,4 auf Hamilton, 40,7 auf Bottas, 41,5 auf Hülkenberg auf dem zehnten Rang. Dahinter: Räikkönen (+42,1), di Resta (+47,3), Alonso (+50,4), Gutierrez (+52,9). Button 18. (+69,8).
Webber beginnt Zwischenspurt auf den weicheren Reifen
In der 28. Runde suchte Rosberg die Box zum zweiten Mal auf. Webber wechselte ebenfalls die Reifen und setzte dabei auf die weicheren Reifen, die der Australier verpflichtend einmal einsetzen muss. Prompt fuhr der Red-Bull-Pilot die schnellste Rennrunde, 0,7 Sekunden schneller als Vettel. Massa, Hamilton und Alonso suchten unterdessen ihre Boxenmannschaft auf. Vettel kam in Runde 31 zum letzten Stopp.
Vettel übernimmt wieder die Spitze
Da der Champion mit den weicheren Reifen gestartet war, konnte er erneut auf den härteren Gummi setzen. Webber musste sich nun einen ausreichend großen Vorsprung herausfahren, um beim notwendigen letzten Stopp ausreichend Vorsprung auf Vettel zu haben. Webber stoppte jedoch bereits eine Runde später - und musste Vettel somit wieder den Vortritt lassen.
Ausfall für Webber
In der 40. Runde das plötzliche Aus für Webber: Probleme mit der Lichtmaschine! Erst 18 Runden vor Rennende suchte Sutil im Force-India die Boxen zum ersten Mal auf. Die Reihenfolge nach 45 Runden: Vettel 25,4 vor Räikkönen, 32,3 vor Rosberg, 39,2 auf Grosjean, 41,6 vor Massa, 42,5 auf Hamilton, 44,5 auf Perez, 48,8 auf Hülkenberg, 66,3 auf di Resta und 68,7 auf Sutil. Knapp außerhalb der Zähler: Gutierrez (+69,5), Bottas (70,3) und Ricciardo (70,6). Button 16. (+81,6).
Wenige Runden vor Rennende noch einmal erhöhter Pulsschlag bei den Vettel-Fans: Das Team bat seinen Fahrer per Funk, die Trinkflasche nicht mehr zu betätigen. Gab es hier etwa ein Problem mit der Stromversorgung? Vettel blieb cool und drehte in der 54. Runde erneut die schnellste Rennrunde, die ihm zuvor Rosberg im Mercedes abgenommen hatte.
Die Abstände vier Runden vor Rennende: Vettel 26,6 Sekunden vor Rosberg, 35,3 vor Räikkönen, 36,6 vor Grosjean, 38,7 auf Massa, 41,0 auf Hamilton, 43,0 auf Perez, 70,4 auf di Resta, 75,9 auf Sutil und 76,9 auf Sutil auf dem zehnten Rang. Alonso Elfter (+77,6) vor Maldonado (+79,1) und Button (+82,2). Nico Hülkenberg musste unterdessen seinen Sauber mit einem technischen Defekt abstellen.
Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze