Segel-Olympiasieger Ben Ainslie will Adrian Newey zum America's Cup locken, Sebastian Vettel erklärt, warum sein Superhirn dort nichts verloren hat
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Muss sich Sebastian Vettel Sorgen um sein "Superhirn" machen? Red Bulls Stardesigner Adrian Newey zeigte sich in den vergangenen Jahren immer wieder von den enormen Restriktionen beim Reglement genervt. Beim 2014er-Reglement wird die Domäne des 54-Jährigen - die Aerodynamik - weiter beschnitten, die Motoren dürften in Hinblick auf das Kräfteverhältnis nach Jahren des Schattendaseins wieder eine entscheidende Rolle spielen.
Und Newey hat noch einen großen Traum: Als er 2006 von McLaren nach Milton Keynes wechselte, köderte ihn Red Bull mit der Perspektive, eines Tages eine America's-Cup-Jacht designen zu dürfen. Im Fahrerlager von Abu Dhabi unterhielt sich der Brite länger mit dem vierfachen Segel-Olympiasieger Ben Ainslie, der für die nächste Ausgabe des legendären Segel-Wettkampfes America's Cup ein britisches Team zusammenstellen will.
Segel-Olympiasieger buhlt um Newey
Ainslie gibt offen zu, dass er gerne mit Newey arbeiten würde. "Es wäre großartig mit ihm", sagt er gegenüber der 'BBC'. "Wir beschäftigen uns mit dem Wasser, es handelt sich also um eine Mischung aus Aerodynamik und Hydrodynamik. Die Aerodynamik steht aber im Vordergrund, da nun die Flügeltechnologie immer dominanter wurde. Seine Design-Erfahrung wäre also entscheidend."
Einer könnte mit einem America's-Cup-Engagement Newey nicht leben: Weltmeister Vettel. Der 26-Jährige, der seit 2009 eng mit Newey zusammenarbeitet, gibt offen zu, dass er "nicht möchte, dass er das macht". Außerdem könne er es sich "nicht vorstellen".
"Ich habe den Adrian noch nie ein Boot fahren sehen", unterstreicht er seine Meinung gegenüber 'ServusTV' mit einem Augenzwinkern. "Wenn er mal auf einem Boot war, dann kam er immer mit einem riesigen Sonnenbrand zurück. Er liebt aber Autofahren. Er liebt das Gefühl, hinter dem Lenkrad zu sitzen. Er fährt unheimlich gern selbst - und baut hier und dort auch mal einen kleinen Unfall. In einem Boot - das würde einfach nicht passen, sorry. Tut mir leid."
Newey hält Red Bull vorerst die Treue
Doch wie sieht Newey selbst die Situation? "Ich bin jetzt 54, und es gibt viele andere Dinge, an denen ich mitarbeiten will", sagt der Designguru gegenüber dem 'Telegraph'. "Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo ich das Gefühl habe, dass ich mich gerne mit anderen Dingen auseinandersetzen möchte. Vielleicht mit dem America's Cup - wer weiß?"
Er gibt aber abschließend gegenüber 'ServusTV' Entwarnung. Sein Plan sei nicht, "in der näheren Zukunft" über Bord zu gehen und sich auf den America's Cup zu konzentrieren. Eine gute Nachricht für Vettel, eine weniger gute für die Konkurrenz, die seit Jahren an Neweys Genieblitzen zerbricht.