Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen sprechen über ihre Freundschaft, der die Bewährungsprobe auf der Rennstrecke noch bevorsteht
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Freundschaften sind im Fahrerlager der Formel 1 eine Seltenheit. Umso verwunderlicher ist - zumindest auf den ersten Blick - die Tatsache, dass ausgerechnet Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen miteinander befreundet sind. Das Auftreten der beiden Fahrer könnte unterschiedlicher kaum sein. Während der Finne stets wortkarg ist und oft mürrisch rüberkommt, ist Vettel im Umgang mit Medien und Fans meist freundlich und aufgeschlossen, und liefert auf Fragen ausführliche Antworten.
Eskapaden in der Öffentlichkeit - man denke an die legendären Boots-Partys des Finnen - sind von Vettel, der sein Privatleben strikt abschirmt, nicht zu erwarten. Außerdem trennt beide ein Altersunterschied von acht Jahren. Doch trotz dieser äußerlichen Unterschiede waren sich beide auf Anhieb sympathisch: "Seit dem Tag, an dem wir uns kennengelernt haben, mögen wir uns", erinnert sich Räikkönen bei 'RTL'. Das bestätigt auch Vettel: "Auf der Rennstrecke verstehen wir uns ganz gut, wir noch nicht aneinandergeraten."
Doch sollte es einmal dazu kommen, sieht der Deutsche die Freundschaft nicht in Gefahr. "Der Test steht noch aus. Aber selbst dann sollten wir beide wissen, wie man damit umgeht." Vettel schätzt an seinem finnischen Freund vor allem dessen direkte, aber auch ehrliche Art: "Die Österreicher würden sagen, er ist ein 'gerader Michel'. Er ist so, wie er ist. Ich wurde in der Hinsicht, vor allem was die Wahrheit angeht, bei ihm noch nie enttäuscht."
Räikkönen hingegen schätzt an Vettel, dass ihm seine sportlichen Erfolge nicht zu Kopf gesteigen sind. "Er ist immer noch mehr Deutscher als Finne, aber er ist normal und bodenständig geblieben", so der 33-Jährige. "Ein netter Typ." Dass dieser nette Typ aber auch über eine gesunde Portion Humor verfügt, bewies Vettel 2011 bei einer Preisverleihung in London, wo er zur Begeisterung des Publikums Räikkönen imitierte. Doch auch das tat der Freundschaft keinen Abbruch.
Auch wenn Räikkönens Einstellung nicht bei allen gut ankommt, sieht der Finne keinen Anlass, daran etwas zu ändern: "Wenn man nur versucht, allen Leuten zu gefallen, ist das die falsche Einstellung", meint Räikkönen. "Ich versuche immer mein Bestes, genieße mein Leben und bin immer ich selbst. Manche mögen das, andere nicht, aber das ist mir egal."