Vettel: "Unruhe bringt uns nicht auseinander"

, 02.08.2012

Die jüngste Kritik an ihm und seinem Arbeitgeber Red Bull scheint Doppelweltmeister Sebastian Vettel kalt zu lassen - "Sie schweißt uns zusammen"

Für Sebastian Vettel und seinen Arbeitgeber Red Bull waren die vergangenen Wochen alles andere als ruhig: Der Doppelweltmeister und sein Team mussten sich mit allerlei Anschuldigungen und auch einer folgenschweren Strafe auseinandersetzen. In der Winterpause wurde der Einsatz des Doppeldiffusors, der Red Bull auf dem Weg zum Titelgewinn 2011 einen entscheidenden Vorteil verschaffte, verboten, genauso wie der angeblasene Diffusor, wobei Abgase so umgeleitet wurden, dass sie dem Auto mehr Anpressdruck verliehen.

Nach dem Rennen in Monte-Carlo musste Red Bull außerdem auf Anweisung der FIA die Unterbodenplatte anpassen, da diese ein Loch aufwies, welches sich dort nicht befinden durfte und welches dem österreichischen Rennstall angeblich einen aerodynamischen Vorteil verschafft haben soll.

Hinzu kam noch, dass beim Grand Prix von Kanada an die Öffentlichkeit gelangte, dass Red Bull einen Dämpfer verwendete, der von den Mechanikern nachträglich per Hand verstellt werden kann, obwohl dazu laut FIA ein Werkzeug benutzt werden soll. Eigentlich eine Kleinigkeit, doch angesichts der vorherigen Aufforderungen durch die FIA ein geradezu aufsehenerregender Vorfall.

"Die ganze Unruhe in letzter Zeit bringt uns nicht auseinander", so Doppeltweltmeister Vettel gegenüber 'SPORT BILD'. "Sie schweißt uns eher noch mehr zusammen." Auch Vettel selber musste sich Angriffen von Außen erwehren: Beim Heimrennen in Hockenheim überholte er McLaren-Pilot Jenson Button neben der Strecke bekam eine 20-Sekunden-Strafe auf das Rennergebnis addiert und wurde Fünfter statt Zweiter.

Helmut Marko, Motorsportchef bei Red Bull, sprach anschließend von einer "Todesstrafe für Hühnerdiebstahl", brachte damit sein Unverständnis über die Entscheidung mit drastischen Worten zum Ausdruck - und stieß prompt auf Kritik an seiner Wortwahl.

Angesichts der ganzen Einschränkungen, der Strafe in Hockenheim, wittert manch ein Fan oder Verantwortlicher schon eine Stimmungsmache, gar eine Verschwörung gegen Red Bull. "Wir hatten ein gutes Auto mit Doppeldiffusor. Der wurde verboten. Wir hatten ein gutes Auto mit dem angeblasenen Diffusor. Der wurde ebenfalls abgeschafft. Warum?", fragt sich Vettel und hat als Antwort nur ein vielsagendes Schulterzucken parat: "Keine Ahnung", grinst der Deutsche.

In der WM sieht es nach Vettels viertem Platz in Ungarn - Teamkollege Mark Webber wurde nur Achter - zur Saisonhalbzeit nicht sehr rosig aus. Der Heppenheimer hat bereits 42 Punkte Rückstand auf WM-Leader Fernando Alonso auf Rang drei, Webber liegt zwei Punkte vor ihm. Von Aufgeben ist bei dem 25-Jährigen aber offenbar keine Spur. "Nach der Sommerpause wollen wir die Teams aufmischen. Es sind noch neun Rennen zu fahren, 225 Punkte zu vergeben. Da ist noch was drin", so Vettel kämpferisch.

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