Sebastian Vettel kann den Grund für die vereinzelten Buhrufe gegen ihn während dieser Saison zum Teil nachvollziehen, mahnt aber gleichzeitig zur Reflexion
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Auch wenn Vierfachweltmeister Sebastian Vettel immer wieder betont hat, wie sehr ihm die Buhrufe bei verschiedenen Siegerehrungen dieser Saison wehgetan haben, weiß er sie dennoch mittlerweile besser einzuordnen. Der 26-Jährige hegt deshalb keinen Groll gegen potenzielle Neider oder etwa die Ferrari-Fans.
"Wenn ich beispielsweise ins Fußballstadion gehe, feuere ich das Heimteam an. Im ersten Moment begrüßt man es vielleicht nicht gerade, wenn das Auswärtsteam ein Tor schießt, und man sieht es nicht ein, dass der Torschütze vielleicht ein genialer Spieler ist. Dann buht man möglicherweise, weil andere Leute buhen."
"In der Hinsicht weiß ich vielleicht, wie ich es einzuordnen habe", erklärt Vettel. Natürlich fühle es sich nicht toll an ausgepfiffen zu werden, dennoch könne er eine solche Reaktion, die auf der Liebe zu einem Team basiert, zumindest nachvollziehen. "Um ehrlich zu sein, mache ich den Ferrari-Fans keinen Vorwurf."
"Wir sind Fans des Sports, und wenn Leute eine Leidenschaft für Ferrari haben, die sie vielleicht aus gutem Grund haben - schließlich sind die schon lange dabei - dann mögen sie es nicht, wenn jemand anderes gewinnt. Das ist nicht unbedingt mein Fehler. Ich denke, ich bin reif genug, um das zu verstehen."
Nach den Pfiffen beim Nachtrennen von Singapur habe sich sogar ein Fan schriftlich entschuldigt: "Mir hat sogar ein Typ einen Brief geschrieben. Er hat sich entschuldigt, weil er in der Menge war und gebuht hat. Er hat sich entschuldigt, weil es falsch war."
"Ich denke, wenn Leute darüber nachdenken, dann verstehen sie es, aber im Eifer des Gefechts kann man niemandem einen Vorwurf machen", meint Vettel: "Irgendjemand fängt an, dann steigen andere Leute ein, und andere wiederum nicht." Bei den letzten Siegen des Heppenheimers hat zumindest niemand mehr gebuht - offenbar hat sich doch der ein oder andere Gedanken gemacht.