Vettel: "Wer weiß, was morgen passiert..."

, 26.07.2014

Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel sieht unter gewissen Voraussetzungen die Chance, Mercedes am Sonntag in Ungarn Paroli bieten zu können - Entscheidet das Wetter?

Sebastian Vettel (Red Bull) nimmt den Grand Prix von Ungarn auf dem Hungaroring von Startplatz zwei neben Polesitter Nico Rosberg (Mercedes) in Angriff. Im Qualifying am Samstag lief es für den Weltmeister besser als zuletzt, konnte er doch diesmal auch seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo (4.) hinter sich lassen.

In seiner Medienrunde am Samstag spricht Vettel über ein dramatisches Qualifying, das vom frühen Aus des Pole-Favoriten Lewis Hamilton, einer Roten Flagge aufgrund des Crashs von Kevin Magnussen und von einsetzendem Regen gekennzeichnet war. Zudem beurteilt der Weltmeister die Chancen auf seinen ersten Saisonsieg und seinen ersten Sieg auf dem Hungaroring.

Frage: "Sebastian, kannst du es morgen mit den Mercedes aufnehmen?"

Sebastian Vettel: "Das kommt drauf an. Wir sind hier, um zu kämpfen und genau das werden wir tun. Wenn es regnet, haben wir, denke ich, sicherlich eine bessere Chance als unter normalen Bedingungen. Doch auch auf trockener Strecke sind wir an diesem Wochenende etwas näher dran. Unsere Longruns am Freitag sahen gut aus. Es ist aber natürlich schwer zu sagen, inwiefern sie (Mercedes; Anm. d. Red.) am Freitag schon alles gezeigt haben oder vielleicht mit anderen Modi unterwegs waren. Es sollte auf jeden Fall etwas enger sein als zuletzt. Ich denke, wir können mit den Williams kämpfen, die bei den zurückliegenden Rennen ja außer Reichweite schienen."

Vettel vor Ricciardo: Ausnahme oder neuer Trend?

Frage: "Du sahst an diesem Wochenende durchweg schneller aus als Daniel Ricciardo. Liegt das daran, dass dir diese Strecke entgegenkommt oder habt ihr am Auto etwas gefunden, womit du dich jetzt wohler fühlst?"

Vettel: "Ich denke nicht, dass ich so viel schneller war. Ich glaube, es war im gesamten Qualifying und auch in den Trainings immer recht knapp. Seit gestern Nachmittag scheint mir das Auto ein bisschen besser zu passen. Da wird man dann natürlich auch ein bisschen schneller. Im Vergleich zu Hockenheim haben wir aber nichts Neues am Auto. Letzten Endes kann man in einer Woche keine Bäume versetzen. Ich denke einfach, dass uns die Bedingungen, die Reifen vielleicht etwas geholfen haben, um hier ein bisschen schneller zu sein."

Frage: "Hat dir das Qualifying heute Spaß gemacht?"

Vettel: "Ich hätte mir gewünscht, dass es zum Schluss ein bisschen enger gewesen wäre. Nicos Runde zum Schluss war doch noch mal richtig gut. Ich dachte, wenn wir alles perfekt hinkriegen, dass wir vielleicht ganz nah dran sein können, aber da war vielleicht ein bisschen mehr Wunschdenken dabei. Trotzdem bin ich sehr zufrieden. Ich glaube, mehr war dann in dem Fall nicht drin."

"In Q3 ist der Puls noch einmal kurz nach oben gerauscht, als es dann auf einmal angefangen hat zu regnen. Wir waren ein bisschen spät. Als ich in die erste Kurve fuhr, war schon die Rote Flagge draußen. Danach wurde es dann Gott sei Dank wieder trocken. Beziehungsweise statt Misch-Masch-Bedingungen hatten wir dann konstante Bedingungen, was das Ganze ein bisschen einfacher gemacht hat."

Frage: "Bei den zurückliegenden Rennen wirktest du von Zeit zu Zeit etwas ratlos. Heute klappt es auf einmal. Wie kommt das?"

Vettel: "Tja, wenn ich den kompletten Hintergrund verstehen würde, dann wäre das schön. Ich denke, gestern Morgen hat es nicht so gut angefangen. Ab gestern Nachmittag lief es dann deutlich besser. Ich denke, wir kommen dieses Wochenende einfach ein bisschen besser zurecht mit dem Auto und den Reifen. Das klappt vor allem auf eine Runde, aber wir waren gestern auch beim Renn-Speed näher dran."

"Jetzt ist es natürlich schwer vorherzusagen, was morgen passiert. Williams hat von Freitag auf Samstag den üblichen Schritt gemacht. Es scheint so, als würden die freitags mit deutlich weniger Leistung fahren. Deswegen erwarte ich, dass es morgen ein enges Rennen wird. Vielleicht regnet es ja noch. Es kann alles passieren."

Kurvenreicher Kurs kommt Red Bull entgegen

Frage: "Ist der Aufwärtstrend mit der Streckencharakteristik zu begründen?"

Vettel: "Mit Sicherheit kommt uns diese Strecke im Vergleich zu Strecken mit langen Geraden entgegen. Hier hat es nur eine Gerade, der Rest ist eher kurvenreich und es geht nicht solange geradeaus. Das hilft uns. Generell hat uns diese Strecke hier aber auch in den vergangenen Jahren ganz gut gelegen."

Frage: "War das ein Qualifying ganz nach deinem Geschmack, gerade in Q3?"

Vettel: "Nicht ganz, sonst würden wir ganz vorn stehen. Im Moment tun wir uns da aber natürlich ein bisschen schwer, weil die Mercedes sehr weit weg sind. Ich glaube aber, sonst ist alles soweit gut gegangen. Wir konnten uns von Segment zu Segment immer steigern und das war die Hauptsache heute."

Frage: "Hätte es einen Unterschied gemacht, wenn du im letzten Abschnitt des Qualifyings hinter Nico Rosberg gefahren wärst?"

Vettel: "Vielleicht ein paar Hunderstel, weil die Strecke sich gegen Ende doch ein bisschen verbessert, aber niemals so viel, dass ich da ernsthaft hätte ein Wort mitreden können. Beim ersten Versuch in Q3 war die Strecke durch den Regen beeinträchtigt. Wir haben ja gesehen, wie Kevin das Auto in Kurve 1 verloren hat. Die letzten beiden Versuche waren aber kein Problem. Da war die Strecke komplett trocken."

Was macht das Wetter am Sonntag?

Frage: "Wäre morgen alles andere als Platz zwei eine Enttäuschung für dich?"

Vettel: "Es kommt drauf an. Man kann ein Rennen nie vorhersagen. Ich denke, es gibt immer eine Chance, zu gewinnen. Klar, will man sich steigern. Man will nie schlechter ins Ziel fahren als man startet, aber es kommt natürlich darauf an, wie das Rennen verläuft. Wenn es regnet, kann das Ganze sehr schnell in Chaos ausufern. Das kann einem helfen, aber es kann einen natürlich auch zurückwerfen. Wir müssen es nehmen, wie es kommt und wir müssen uns morgen auf jeden einzelnen Schritt konzentrieren."

Frage: "Welches Wetter wünschst du dir für morgen?"

Vettel: "Am liebsten wäre mir natürlich das Wetter, das uns hilft, das Rennen zu gewinnen. Das wird natürlich schwer, aber ich glaube, so oder so haben wir eine gute Chance, morgen viele Punkte mitzunehmen."

Frage: "Auf dieser Strecke kann man nur sehr schwer überholen. Glaubst du, dass du eine Chance auf den Sieg hast, wenn es dir gelingen sollte, vor Rosberg in die erste Kurve einzubiegen?"

Vettel: "Das müssen wir abwarten. Wir haben ja heute gesehen, wie schnell sich die Dinge ändern können, wenn es anfängt zu regnen. Auch für morgen wird etwas Regen vorhergesagt. Wenn uns ein guter Start gelingt, dann werden wir natürlich alles daran setzen, wer immer auch vor uns liegt, denjenigen zu überholen. In dem Fall ist es einzig Nico."

"Es stimmt, dass es hier in der Vergangenheit schwierig war zu überholen. Die Mercedes sind auf der Geraden natürlich eine ganze Ecke schneller als wir. So gesehen dürfte das Überholen für sie wohl etwas sein als für uns. Ich denke, mit einem Williams fällt das Überholen auf den Geraden leicht. Es kommt aber drauf an. Ich denke, es war hier immer schwierig und es wird auch morgen schwierig sein. Der Plan ist, volle Attacke zu gehen. Wir müssen aber abwarten. Morgen kann alles passieren."

Frage: "Du hast auf dem Hungaroring noch nie gewonnen. Vielleicht klappt es morgen, wenn Mercedes wieder technische Probleme haben sollte?"

Vettel: "Das müssen wir abwarten. Zunächst einmal müssen wir sicherstellen, dass bei uns keine technischen Probleme auftreten. Wir wissen, dass Mercedes sehr stark ist und dass es schwierig ist, an dieses Level heranzukommen. Ich denke, es ist das Beste, wenn wir uns auf uns selbst konzentrieren. Wer weiß, was morgen passiert..."

Frage: "Glaubst du, dass morgen deine beste Chance ist, Mercedes in dieser Saison zu schlagen?"

Vettel: "Ich denke, diese Frage kann ich morgen besser beantworten."

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