Verlässt Sebastian Vettel die Formel 1 nach dem Vorbild Nico Rosberg? Für den Heppenheimer zählt erst einmal nur der Titelgewinn mit Ferrari
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Nach vier Titelgewinnen mit Red Bull hat Sebastian Vettel in der Formel 1 noch ein großes Ziel: Triumph in der Weltmeisterschaft mit dem legendären Team Ferrari. In der aktuellen Saison 2017 bestehen noch Chancen, dieses Ziel zu erreichen, wenngleich die Aussichten in den vergangenen drei Rennen erheblich geschmälert wurden. Wie stark der Wille des Heppenheimers ist, sich mit den Roten in die Geschichtsbücher der Formel 1 einzutragen, wurde nicht zuletzt anhand seiner teils wütenden Reaktionen deutlich.
"Den Sportler, dem egal ist, was um ihn herum passiert, den muss man mir erst noch zeigen. Es ist Sinn und Zweck des Wettkampfes, dass jeder probiert, das Beste aus sich herauszuholen und zu gewinnen. Dass man mal schimpft oder flucht, ist ganz normal", erklärt Vettel seine jüngsten umstrittenen Aktionen in einem Interview mit dem 'Playboy'. Auch Rammstöße wie jener in Baku seien erklärbar: "Dass man Fehler macht, die man manchmal bereut, gehört auch zum Leben dazu."
Im Rückblick auf seine bisher zehn Jahre in der Formel 1 gibt Vettel seiner Karriere auf einer Skala von eins bis zehn die Note "acht bis neun". Er erklärt: "Man hofft immer, dass der schönste Moment noch kommt. Ich will auf jeden Fall noch den Titel mit Ferrari holen." Die volle Punktzahl kommt genau in jenem Moment zusammen, sobald der Traum vom Titelgewinn mit den Roten aus Maranello zur Realität geworden ist. Dann wäre Vettel ultimativ am Karriereziel angekommen.
In einem solchen Augenblick, nämlich nach dem Gewinn des WM-Titels mit Mercedes 2016, hatte der amtierende Champion Nico Rosberg überraschend seinen Rücktritt bekanntgegeben. Wird Vettel ähnlich verfahren? "Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht", sagt der Familienvater, der nach eigener Auskunft noch "sehr viel Spaß" am Rennfahren hat. "Das ist schon eine extrem große Entscheidung, die man nicht einfach so spontan trifft."