Vettel wieder im Pech: Wenigstens gutes Wetter

, 22.08.2014

Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel fährt am ersten Formel-1-Tag in Spa-Francorchamps nur elf Runden: Auspuff defekt, fünfter Motor schon hinüber?

Sebastian Vettel hatte sich seinen Start in eine traditionell starke zweite Saisonhälfte sicherlich ganz anders vorgestellt. Im ersten Freien Training nach der Formel-1-Sommerpause drehte der Deutsche auf der schnellen Bahn von Spa-Francorchamps nur elf Runden, anschließend stand sein Red Bull für den Rest des Tages still. Die Zündung hatte am Morgen versagt, ausströmendes Benzin am Auspuff eine kleine Explosion verursacht und den Abgastrakt damit beschädigt.

"Wir hatten heute Morgen das Problem, dass uns ein Teil des Auspuffs kaputtgegangen ist. Dann wurde unheimlich viel Hitze freigesetzt. Das hat ziemlich viele andere Sachen beschädigt. Deshalb mussten wir den Motor und andere Dinge wechseln. Das war in kurzer Zeit nicht möglich, deswegen sind wir am Nachmittag gar nicht gefahren", berichtet Vettel von seinem holprigen Start in das Grand-Prix-Wochenende in Belgien. "Man steckt nicht drin. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich den Tag anders gestalten. Es ist blöd, aber ich kann nichts machen."

Vettel drohen bald erste Strafen, weil er das Kontingent an Antriebsteilen erschöpft hat. "Das war heute Morgen der fünfte Motor. Eine Strafe gibt es jetzt nicht unbedingt", sagt er. "Der Plan ist, dass wir jetzt auf einen älteren Motor zurückgreifen. Der neue Motor ist auch nicht zwangsläufig beschädigt. Genau darum ging es: Wir wollten kein zusätzliches Risiko eingehen. Ob er nun tatsächlich kaputt ist oder nicht, das wird sich noch zeigen."

Ist der fünfte Motor noch zu retten?

"Wir hoffen, dass der Motor intakt ist. Sonst wäre der Ausfall schon sehr groß", meint Vettel, der beim Einsatz eines sechsten V6-Motors in der Startaufstellung um zehn Plätze versetzt wird. "Dass wir ohnehin nicht mit den fünf Motoren auskommen, war klar. In dem Fall bräuchten wir dann aber mindestens sieben Motoren bis zum Ende der Saison. Wenn er noch in Ordnung ist, haben wir die Hoffnung, dass wir nur einmal die Strafe absitzen müssen."

Der amtierende Champion hatte bereits vor der Sommerpause immer wieder unter technischen gebrechen seines Red Bull gelitten. Die Hoffnungen, dass ab Spa-Francorchamps alles besser wird, haben sich nicht erfüllt. Die Laune des Heppenheimers war am Freitag dennoch prächtig. "Ja, Wetter war ja schön heute", lacht er. In vielen Aussagen des viermaligen Weltmeisters schwingt etwas Galgenhumor mit, wahre Niedergeschlagenheit allerdings nie.

"Unter solchen Voraussetzungen gibt es gar keine Erkenntnisse - weder schlechte, noch gute", blickt Vettel auf die Trainingsergebnisse am Freitag. "Beim Daniel hat man gesehen, dass wir uns bezüglich der Performance offenbar nicht ganz so leicht tun. Es ist nicht unsere Strecke. Es fehlt uns an Tempo auf den langen Geraden - und davon gibt es hier einige. Wir hoffen, dass wir morgen noch einen Schritt nach vorn machen."

Am Samstag könnte pünktlich zum Qualifying der typische Ardennen-Regen kommen. Dann werden die Karten neu gemischt. Allerdings hat die Konkurrenz dann den Vorteil, auf der schwierigen Strecke mehr Erfahrungen gesammelt zu haben. "Es ist schon wichtig, hier viele Runden zu drehen", sagt Vettel. "Die Strecke ist in jedem Jahr ein wenig anders. Es gibt hier viele schnelle Kurven, sodass man möglichst gut in einen Rhythmus finden sollte. Auf langsameren Strecken ist das alles einfacher."

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