Nach dem Rennen in Belgien waren die Meinungen zu Sebastian Vettels Fahrweise zweigeteilt.
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Die Wogen wegen Sebastian Vettels Vorstellung in Belgien - vor allem wegen seiner Kollision mit Jenson Button - gingen am Montag nach dem Rennen noch einigermaßen hoch. Es gab von einigen Seiten Kritik, von anderen Seiten aber auch Zuspruch. Besonders hart mit ihm ins Gericht gingen die italienischen Zeitungen. So beklagte La Repubblica, dass der Red-Bull-Pilot in jedem Rennen in einen Zwischenfall verwickelt sei. "Er hätte diesen Titel leicht gewinnen können, jetzt ist aber sicher, dass er das nicht wird", hieß es in dem Blatt.
In der Corriere della Sera verlieh man Vettel einen nicht allzu schmeichelhaften Titel: "Vettel ist der große Verlierer der Saison." Niki Lauda wollte die Sache nicht ganz so eng sehen. "Wir werden sehen, ob ihn dieser Fehler die Weltmeisterschaft kostet. Es gibt Druck und damit muss man eben umgehen", sagte der Österreicher.
Schumacher rät zum Abhaken
Es gab aber auch offene Unterstützung für Vettel, und die nicht nur aus dem eigenen Team, wo Helmut Marko und Christian Horner schon direkt nach dem Rennen auf der Seite des Deutschen standen. "Abhaken und weitermachen", meinte etwa Michael Schumacher. "Das Schlimmste ist, wenn sogenannte Experten - und da muss ich mich einschließen - ihm viele Ratschläge geben. Er weiß, was passiert ist und wie es anders hätte laufen sollen. Ich kann nur sagen, das Jahr ist noch lange."
Christian Danner meinte, Vettel sei einfach zu ungeduldig gewesen, nicht unbedingt zu ungestüm. Auch Marc Surer wollte dem Red-Bull-Piloten nicht die Schuld zusprechen. Das Überholmanöver sei eben falsch gelaufen. "Hinter jemandem herzufahren, ist nicht sein Stil und das mag ich. Ja, es ging schlecht aus, aber andererseits muss man angreifen." Klaus Ludwig musste noch sagen, dass das Fahren bei diesen Bedingungen extrem schwer war und die Fahrer sich auf einem schmalen Grat bewegten.