Die Stallorder-Affäre von Malaysia bleibt auch retrospektiv eines der großen Themen der Saison 2013 - Vettel bedauert Ungehorsam gegenüber Red Bull
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Beim zweiten Saisonrennen 2013 in Malaysia hat sich Sebastian Vettel vermutlich nachhaltig um einige Sympathien gebracht. Entgegen der klaren Anweisungen seines Red-Bull-Team attackierte der Heppenheimer seinen in Führung liegenden Teamkollegen Mark Webber, überholte ihn und fuhr schließlich einen Sieg mit bitterem Beigeschmack ein. Besonders durch seine widersprüchlichen Positionen geriet Vettel anschließend in die Kritik: Nach dem Rennen bedauerte der 26-Jährige noch zutiefst, einen Fehler gemacht zu haben, drei Wochen später beim China-Grand-Prix erklärte er hingegen, dass er seine Entscheidung nicht bereue und wieder genauso handeln würde.
Mittlerweile hatte Vettel ausreichend Zeit, sich Gedanken über die Angelegenheit zu machen. "Ich will das Ganze nicht wieder aufrollen", meint er gegenüber 'Auto Bild motorsport' . "Wenn ich etwas bedauere, dann nur, dass ich die Teamorder nicht beachtet habe. Ich habe ja schon erklärt, warum ich das getan habe. Aber trotzdem mochte ich es nicht, mich selbst über das Team zu stellen. Da war ich mit mir selbst nicht vollkommen zufrieden." Mit anderen Worten hadert Vettel mit seinem Verhalten gegenüber dem Red Bull, jedoch nicht mit dem gegen Intimfeind Webber.
Ein Beweggrund für Vettels Ungehorsam auf dem Sepang International Circuit war gewesen, dass sich Webber zwei Jahre zuvor ähnlich gegenüber Red Bull und ihm verhalten hatte: Beim Silverstone-Rennen 2011 machte Webber auf den Führenden Vettel Jagd, obwohl ihn das Team mehrfach anwies, Abstand zu halten. Der Australier verneinte - dasselbe in Grün. Im Endeffekt dürften beide Fahrer etwa zu gleichen Teilen zum ewigwährenden Hahnenkampf bei Red Bull beigetragen haben.
Bereits kurz nach dem Malaysia-Rennen habe Vettel versucht, die Dinge wieder gerade zu rücken: "Also habe ich die Fabrik besucht, um zu erklären, warum ich das getan habe. Ich habe auch mit Mark gesprochen und ihm meinen Standpunkt erklärt", so der Vierfachweltmeister. Alleinverantwortlich fühlt sich Vettel jedoch nach wie vor nicht: "Es war aber nicht so, dass er mich vorbeigewinkt hat. Ich musste um meine Führung kämpfen. Er muss sich also bewusst gewesen sein, dass wir noch gegeneinander fahren."