Der Ex-Weltmeister wähnt Nico Rosberg im Teamduell dringend unter Zugzwang, Felipe Massa sieht ihn "stärker leiden" als Lewis Hamilton
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Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff wurde in den vergangenen Monaten nicht müde zu betonen, dass sein Team die Mission Titelverteidigung mit der gleichen Intensität und dem gleichen Ehrgeiz bestreitet wie die dominante Saison 2014. Ferraris gelungene Aufholjagd ist ein Argument dagegen, dass die Silberpfeile auf dem Gaspedal stehengeblieben sind, wie Jacques Villeneuve unterstreicht: "Es sieht so aus, als hätte sich Mercedes nach den Erfolgen etwas zurückgelehnt", sagt der Kanadier 'Auto Hebdo'.
Villeneuve glaubt, dass die Werksmannschaft sich ihres Vorsprungs, der sogar im vergangenen Herbst noch eine Sekunde pro Runde und mehr betrug, zu sicher gewesen sei: "Sie haben es nicht für möglich gehalten, dass jemand den Rückstand aufholen könnte", vermutet der Ex-Weltmeister und erkennt, dass Weltmeister Lewis Hamilton nach drei Siegen bei vier Grands Prix in seinem Vorwärtsdrang kaum noch zu bremsen ist: "Die Erfolge haben ihm geholfen, zu seiner alten Form zurückzufinden."
Teamkollege Rosberg, der sich derzeit seines größten Vorteils - den etwas besseren Leistungen im Qualifying - beraubt sieht, rät Villeneuve, das Blatt rasch zu wenden: "Nico muss so schnell wie möglich anfangen zu gewinnen."
Für Williams-Pilot Felipe Massa scheint die Messe sogar schon fast gelesen zu sein: "2014 war es schwierig vorherzusehen, wer gewinnen würde, aber 2015 ist Hamilton in jeder Hinsicht stärker als Rosberg", sagt er 'UOL Esporte' und erkennst im Eklat von Schanghai einen Beweis für aufkeimende Nervosität beim Deutschen: "Wir haben etwas psychologischen Zank erlebt, was zeigt, dass Rosberg mehr leidet als Hamilton."