Virgin von Erfolg in Formel 1 überzeugt: Wirtschaftlich alles sicher

, 24.08.2010

Virgin Racing CEO Graeme Lowdon sieht sein Team wirtschaftlich sicher aufgestellt und erkennt, dass es nun auch sportlich aufwärts geht.

Virgin Racing hatte dank fehlender Zuverlässigkeit und zunächst zu kleinem Tank in diesem Jahr schon einiges zu ertragen, vor kurzem meinte dann auch noch Bernie Ecclestone, er glaube nicht, dass alle neuen Teams die Saison überstehen würden. Dementsprechend trotzig gibt sich der Rennstall nun auch, so betonte Virgin Racing CEO Graeme Lowdon, dass man die Zweifler noch eines Besseren belehren werde. "Ich denke, Bernie Ecclestone hat das Recht auf seine Meinung zu verschiedenen Teams. Aber wir machen mit unserem Job weiter und wissen, was wir tun müssen", erklärte er gegenüber Autosport.

Lowdon gestand aber ein, dass man Ecclestone vielleicht mehr darüber informieren hätte sollen, wie es bei der Suche nach Sponsoren und Investoren so aussieht, denn in diesem Bereich gebe es keine Probleme. "Wir müssen annehmen, dass er über andere Teams sprach. So einfach ist das. Wir sind auch hier, um zur Show beizutragen. Wir haben in Silverstone ein paar innovative Dinge getan, die von den Fans gut aufgenommen wurden, also denken wir, dass wir der Show im Allgemeinen etwas bringen können. Das Wichtigste, was wir im Moment noch leisten können, ist sicherzustellen, dass wir gegen Ende der Saison konkurrenzfähig sind und ich bin überzeugt, dann werden sich die Kommentare ändern."

Break-Even einfach zu erreichen

Sicher war sich Lowdon bereits darüber, dass finanziell für kommendes Jahr alles geregelt ist. Denn das Team operiert einerseits mit niedrigem Budget und hat sich auch geringe Kosten zum Ziel gesetzt, daher ist auch relativ einfach der Break-Even zu erreichen. "Der Schlüssel lag also darin, wie schnell wir auf das Level kommen konnten, das wir wollten. Das war die interessante Seite. Anders als bei den etablierten Teams mussten die neuen Teams praktisch von null auf ein bestimmtes Niveau kommen, aber wir sind ziemlich zufrieden. Und wir fügen noch Sponsoren hinzu und unterschreiben neue Deals, damit wir den Rest dieser Saison und die folgenden Saisonen abdecken. Aus dieser Sicht sind wir ziemlich sicher", erklärte Lowdon.

Die Chance für Virgin bestand aus seiner Sicht darin, dass das Budget eben nicht über 100 Millionen Euro oder sogar um die 80 Millionen Euro betrug, sondern signifikant weniger - angeblich rund 40 Millionen Euro. Das habe alles einfacher gemacht und deswegen hängt die Zukunft des Teams auch nicht davon ab, Zehnter in der Konstrukteurs-WM zu werden und dafür noch ein paar Millionen einzustreifen. Lowdon fände es natürlich toll, wenn der zehnte Platz gelänge. "In einem Business-Plan bringt man viele Dinge zusammen und unser Ziel ist es, in der Weltmeisterschaft so weit vorne zu landen wie möglich. Aus technischer Sicht haben wir unsere Ziele so gesetzt, aus wirtschaftlicher Sicht sind wir immer davon ausgegangen, den geringsten Betrag vom Rechteinhaber zu bekommen, der laut Concorde Agreement möglich ist."

Keine Traumwelt

Alles andere wäre für Lowdon Modellen gleichgekommen, wie sie gescheiterte Fußballmannschaften aufgestellt haben und in einer Traumwelt könne man nicht leben. Daher wäre es auch egal, sollte Virgin das Jahr als 13. in der Weltmeisterschaft beenden, wobei er sich aus sportlicher Sicht wünschen würde, den zehnten Rang zu erreichen - denn das wäre für den wirtschaftlichen Aspekt auch positiv. "Wir werden es also versuchen, aber wenn wir das nicht schaffen, werden wir nicht verschwinden - ganz im Gegenteil."

Aber auch wenn wirtschaftlich alles geregelt aussieht, so tritt Virgin Racing nach wie vor in einem Sport an, in dem es gilt, Leistung zu zeigen. Dabei ist der Start in die Saison auch nach Lowdons Vorstellungen langsamer verlaufen als erhofft - es gab aber auch einige Probleme zu bewältigen. "Und jetzt kommen wir nicht nur wieder in die Spur, sondern dorthin, wo wir sein wollen", meinte er. "Unsere Probleme bei den Tests vor der Saison sind ausgiebig dokumentiert und das setzte sich bei den ersten vier Übersee-Rennen fort. Aber seitdem hat sich das Blatt gewendet und wenn wir uns mit unserem nächsten Konkurrenten Lotus messen, dann haben sich die Leistungen seit den ersten vier Rennen sehr verändert. Wir sind viel zuverlässiger und haben vier Doppel-Zielankünfte. Daher sind wir zufrieden." Da jetzt auch der Speed besser wird und das den Rest des Jahres so weitergehen soll, sieht Lowdon Virgin Racing auf einem guten Weg.

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