Volles Risiko: Hülkenberg mit Rang fünf belohnt

, 25.05.2014

Force-India-Pilot Nico Hülkenberg freut sich über seinen fünften Platz in Monaco, weiß allerdings, dass das Rennen für ihn auch in der Leitplanke hätte enden können

Nico Hülkenberg war der heimliche Star des Rennens in Monaco. Der Force-India-Pilot arbeitete sich von Startplatz elf bis auf Rang fünf nach vorne und lieferte dabei das spektakulärste Überholmanöver des Tages ab. Am Ende verteidigte der Deutsche seinen Platz gegen die beiden McLaren-Piloten Jenson Button und Kevin Magnussen, obwohl seine Reifen bereits stark mitgenommen waren.

"Boah, die waren schnell!", berichtet Hülkenberg bei 'Sky' und ergänzt: "Wir hatten Glück, dass wir an den richtigen Stellen schnell waren, aber am Ende war nicht mehr viel übrig vom Hinterreifen." Hülkenberg, der am Samstag Q3 verpasst hatte, war auf den weichen Reifen gestartet und hatte im Rennen die zweite Safety-Car-Phase genutzt, um die superweichen Reifen aufzuziehen.

Diese mussten anschließend noch fast 50 Runden überstehen. Gegenüber 'RTL' erklärt der Emmericher: "Ich habe das Gefühl gehabt, ich bin hinten nur noch auf Stahl gefahren, stand ein paarmal mehr oder weniger schon fast in der Leitplanke und konnte es so gerade eben noch irgendwie retten."

Surer lobt Hülkenberg

Ein Lob kassiert er dafür auch von 'Sky'-Experte Marc Surer: "Was Hülkenberg mit dem Force India abzieht, ist einfach sensationell. Er ist auch vor allem im Rennen ein sicherer Wert. Ich habe mir überhaupt keine Sorgen gemacht, dass er den Druck aushalten würde, weil da hat er uns schon bewiesen, dass er das kann. Auch heute hat er wieder gezeigt, dass er sich nicht nervös machen lässt."

Hülkenberg fuhr damit auch im sechsten Saisonrennen wieder in die Punkte und ist in der Weltmeisterschaft erneut an Champion Sebastian Vettel vorbeigezogen. "Das bedeutet nicht viel", sagt Hülkenberg allerdings und erklärt: "Red Bull ist nicht unsere Konkurrenz, da werden wir aufs Jahr gesehen keine Chance haben. Von daher lässt mich das relativ kalt."

Aber dann ist da ja noch Hülkenbergs Überholmanöver gegen Magnussen in der Kurve vor dem Tunnel. Das hat wohl niemanden kalt gelassen, auch nicht den Deutschen selbst. "Ehrlich gesagt habe ich mich auch schon irgendwo ohne Frontflügel oder so gesehen", berichtet "Hülk" und ergänzt: "Es war bei einer Blauen Flagge und da hatte er so ein bisschen seinen Schwung verloren. Ich wusste, dass da eine Möglichkeit ist, habe da reingehalten im ersten Gang, einfach voll geradeaus."

Freude beim ganzen Team

"Er hat eingelenkt, ich glaube, es gab ein bisschen Kontakt, es hätte auch anders ausgehen können. Aber es ist gutgegangen, von daher alles richtig gemacht." Surer fügt hinzu: "Er war auf den weicheren Reifen und hatte dadurch in den Kurven natürlich einen Vorteil. Den Berg hinunter hat noch nie jemand überholt, das war sensationell. Da hat er ihn einfach überrascht."

"Da war er da und der andere konnte nicht mehr einlenken. Allerdings hat Magnussen da auch aufgepasst, denn wenn er richtig reingezogen wäre, wären sie kollidiert. Aber offensichtlich hat er da aus dem Augenwinkel die Nase gesehen und hat die Tür offengelassen." Am Ende wurde Hülkenberg für seinen Mut mit Rang fünf belohnt.

"Das bedeutet sehr viel, in erster Linie mal zehn Punkte und ein Grinsen auf meinem Gesicht. Eine Zufriedenheit bei mir und beim Team mit Sicherheit auch", freut sich der 26-Jährige und erklärt: "Mental ist es natürlich sehr anstrengend, denn die Konzentration ist hier extrem hoch. Es ist ganz, ganz einfach, irgendwo ein Fehlerchen zu machen. Dann ist es sofort vorbei. Ich hatte ein paar wirklich, wirklich heikle Situationen, aber ich bin einfach nur happy, zehn Punkte geholt zu haben, wir sind wieder erstes Mercedes-Kundenteam."

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