Von wegen Partytier: Hamilton ist sparsam und früh im Bett

, 23.02.2014

Der Brite steht zu Uhrenfaible, Modegeschmack und sozialen Netzwerken - Er wünscht sich, Kritiker seines Lebensstil mit einer TV-Doku verstummen zu lassen

Es waren Fotos in einer britischen Boulevardzeitung und ein dicker Ohrring, die das Image des Lewis Hamilton nachhaltig geprägt haben. Wer sich jedoch mit dem zurückhaltenden, unaufgeregt und mit Bedacht sprechenden Briten unterhält, der merkt schnell, dass hinter dieser Fassade mehr steckt als Spendierfreude und Feierwut. "Ich gehe früh ins Bett und stehe früh auf. Ich bin kein Partytier", sagt Hamilton der 'Sport Bild'. "80 bis 90 Prozent meines Geldes liegen auf der Bank. Ich verschwende es nicht."

Trotzdem habe er das Leben, von dem er stets geträumt habe, betont der bekennende Autonarr, dem seine Fans am Herzen liegen. "Ich hätte nie gedacht, dass es mal Leute geben würde, die eine Fahne mit meinem Schriftzug oder Bild schwenken", meint Hamilton. Auch deswegen zählt der Mercedes-Star zu den Piloten, die in den sozialen Netzwerken sehr aktiv sind - ganz im Gegensatz etwa zu Sebastian Vettel, von dessen Privatleben nur sehr wenig an die Öffentlichkeit gelangt. Und das offenbar ganz bewusst.

Ob sein Hund Roscoe, Urlaubsbilder, Kindheitserinnerungen oder Impressionen des jüngsten Stadionbesuchs - kaum etwas wandert nicht über Hamiltons 'Twitter'- oder 'Instagram'-Account. Dass sich manche Leute darüber wundern, wie viel Hamilton von sich im Internet kommuniziert, ist dem 29-Jährigen gleichgültig. "Ich mag das eben. Ich liebe es, Fotos zu machen. Und ich lebe ein außergewöhnliches Leben", erklärt er. "Es gibt Leute, die sich ständig über meinen Lebensstil auslassen. Ich würde wirklich gerne mal eine Dokumentation machen, damit die sehen, wie ich wirklich lebe."

Roscoes Überleben erstaunt die Familie

Sollten tatsächlich eines Tages die Kameraleute bei ihm und Freundin Nicole Scherzinger in Monaco einrücken, sie wären gut beraten, eine Tüte Leckerlies einzupacken. Denn neben der US-amerikanischen Sängerin gibt es eine zweite große Liebe in Hamiltons Leben: Hunde. Begonnen hatte die mit einem Labrador namens Goldie, der ihn noch als Achtjähriger zur Schule begleitete und wieder abholte. "Der Tag, an dem ich erfuhr, dass Goldie gestorben ist, war der traurigste Tag in meinem Leben", meint der Ex-Weltmeister, der sich selbst als "total tierlieb" bezeichnet.

Heute ist Bulldogge Roscoe an seiner Seite, der Vierbeiner besitzt sogar eine eigene Akkreditierung für das Formel-1-Paddock. Dabei wurde die Lebenserwartung des Tieres im Hamilton-Umfeld eher gering eingeschätzt: "Als ich mir Roscoe angeschafft habe, witzelte die Freundin meines Bruders: 'Der wird bei dir sterben!'", erzählt der Silberpfeil-Pilot schmunzelnd. Aber Pustekuchen! Hamilton gefällt sich in der Rolle als Hunde-Vater und blüht regelrecht auf, wenn er über seinen Vierbeiner spricht.

In den vergangenen Jahren hat er sich ein dickes Fell zugelegt und fühlt sich im Rampenlicht wohler als bei seinem Formel-1-Debüt vor sieben Jahren: "Damals war mir mein Auftreten mehr oder weniger egal", erinnert er sich und stellt fest, in seine Persönlichkeit hineingewachsen zu sein: "Ich habe mich nicht darum gekümmert, wie ich aussehe, wie mein Haarschnitt ist, ob mein Bart gestutzt ist. Ich liebe es, schöne Uhren zu tragen. Oder Klamotten anzuziehen, die ich tragen will - und nicht soll."

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