Ron Dennis spricht Button und Magnussen das Vertrauen aus, nennt das Sondieren des Fahrermarktes aber eine Routineangelegenheit - Hintertür für Hamilton?
© Foto: xpbimages.com
Um kaum ein Cockpit rankten sich in der jüngeren Vergangenheit so viele Gerüchte wie um den Drive bei McLaren in der Saison 2015 - schließlich kommt Honda mit gut gefülltem Geldbeutel und will Spekulationen zufolge einen Star vom Schlage Fernando Alonso oder Sebastian Vettel im Team sehen. Am Rande des Italien-Grand-Prix in Monza stellt Ron Dennis jedoch die Weichen auf Kontinuität: Der Boss kann sich vorstellen, mit dem Duo Jenson Button und Kevin Magnussen weiterzumachen.
Im gleichen Atemzug dementiert er jedoch nicht, sich auf dem Markt umgesehen zu haben: "Das Erste, was man abklären muss, bevor irgendeine Auswahl stattfindet - und das ist nicht abwertend, verletzend oder negativ für die aktuellen Piloten - ist, wer zur Verfügung steht", meint Dennis und bestätigt die landläufige Meinung, dass Verträge in der Königsklasse kaum noch Wert besitzen "Verfügbarkeit ist in der Formel 1 nicht so schwarz und weiß, wie man sich das vorstellt", so die McLaren-Ikone.
Ausstiegsklauseln, leistungsabhängige Verträge und die Möglichkeit, von Paydrivern aus einem bestehenden Kontrakt herausgekauft zu werden, machen das Schachspiel kompliziert. Dennis schneidet dabei die von manchem Insider kolportierte Rückkehr Lewis Hamiltons nach Woking an. "Niemand hätte die Spannungen bei Mercedes voraussagen können", meint der 67-Jährige. "Man kann sich eine Reihe von Szenarien vorstellen, bei denen einer der Fahrer am Ende des Jahres auf den Markt kommt."
Dennis will das aber nicht als Suche nach einem Ersatz für das Duo Button/Magnussen verstanden wissen: "Das bedeutet nicht automatisch, dass wir uns nach diesem Piloten umschauen." Lieber setzt er auf Stabilität und Loyalität, dazu ist er aus sportlicher Sicht trotz ausbleibender Topresultate zufrieden. Beispiel Spa-Francorchamps: "Ich bin großer Fan sowohl von Kevin als auch von Jenson. Kevin liefert fabelhafte Arbeit ab. Wer könnte Fernando Alonso drei Runden lang hinter sich halten?" Dennis vergleicht den Spanier mit Ayrton Senna, dessen gelber Helm im Rückspiegel gewirkt hätte wie ein Stab, der das Meer teilt.