Die Kommissare sprechen Red Bull zwar nicht von jedem Verdacht frei, Sebastian Vettel und Mark Webber dürfen aber ganz normal am Grand Prix teilnehmen
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Zumindest in erster Instanz gibt es beim Grand Prix von Deutschland keine Strafe gegen das Red-Bull-Team. Nachdem der Technische Delegierte der FIA, Jo Bauer, Unregelmäßigkeiten beim Motorenmapping von Sebastian Vettel und Mark Webber gemeldet hatte, entschieden die Rennkommissare Derek Warwick, Paul Gutjahr, Detlef Kramp und Tim Mayer, vorerst keine weiteren Schritte einzuleiten.
"Obwohl die Kommissare nicht alle Argumente des Teams akzeptieren, entscheiden sie, dass, so, wie das Reglement formuliert ist, das präsentierte Mapping keinen Verstoß gegen Artikel 5.5.3 des Technischen Reglements darstellt", heißt es in der FIA-Begründung der Entscheidung. Offenbar scheint die Regel also nicht klar formuliert zu sein, und zudem kann man zwischen den Zeilen herauslesen ("das präsentierte Mapping"), dass sich die FIA nicht sicher ist, ob Red Bull heute alle Daten offengelegt hat, so wie sie gestern tatsächlich aufgezeichnet wurden.
Sebastian Vettel befand sich gerade bei der Fahrerparade, als die gute Nachricht kam, und wusste noch von nichts: "Ich wüsste nicht, dass sich was geändert hat", meinte er gegenüber 'RTL'. "Schauen wir mal, vielleicht tut sich noch was. Nichtsdestotrotz schauen wir, dass wir unser Rennen ganz normal fahren. Es wäre natürlich ein harter Brocken, wenn wir von hinten losfahren müssten, aber lassen wir uns mal überraschen."
Durch ein illegal manipuliertes Motorenmapping könnte Red Bull zum Beispiel versuchen, den Effekt einer Traktionskontrolle zu erreichen oder eine bessere Anströmung des Diffusors durch die Auspuffgase zu gewährleisten. Beides ist eigentlich verboten.