Volkswagen hatte trotz der neuen Motorenregularien einem Formel-1-Einstieg eine Absage erteilt. Nun scheinen es sich die Wolfsburger anders zu überlegen.
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Volkswagen zeigt wieder Interesse an der Formel 1. Der Motorsportbeauftragte des VW-Konzerns, Wolfgang Dürheimer, wird dem Vorstand kommende Woche ein Konzept vorlegen, das einen Formel-1-Einstieg vorsehen werde, versicherte er gegenüber dem Magazin Wirtschaftswoche.
"Gemessen an den geplanten Verkäufen des Konzerns in Amerika, in Asien und dem mittleren Osten, sind wir dort im Motorsport noch nicht ausreichend repräsentiert. Das gilt es aus meiner Sicht zu korrigieren", stellt er klar. Volkswagen hatte sich erst vor kurzem zu einem Einstieg in die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) entschieden.
Zunächst sei ein Einstieg als Motorenlieferant vorgesehen. Die neuen Motorenregeln zu Beginn der Saison 2014 würden sich dafür anbieten; die ersten V6-Aggregate werden während des Jahres 2012 erstmals auf den Prüfstand gehen. Allerdings sei eine spätere Übernahme eines Teams vorgesehen, Spekulationen zufolge könnte es sich um den Rennstall Toro Rosso handeln.
Bislang war ein Formel-1-Einstieg stets am Veto von Vorstandchef Ferdinand Piech gescheitert. Doch aufgrund der immer zahlreicher werdenden Asien-Rennen wäre ein Einstieg für Dürheimer nur logisch: "Sie [Die Formel 1] dominiert die Rennszene in Europa und Asien." Amerika zählte er dabei nicht auf. "Dort ist die Formel 1 weit weg von der Wahrnehmbarkeit. Dafür gibt es Indycar- und NASCAR-Rennen. Diese Rennserien müssen im Zusammenhang mit einer künftigen Strategie untersucht werden", schließt er weitere Motorsportaktivitäten nicht aus.