Warnung an Vettel: Ricciardo einzuholen kann "ewig" dauern

, 06.06.2014

Felix Baumgartner erkennt bei Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel derzeit "ein richtiges Prüfungsjahr": Ursachen und Lösungsvorschläge aus Sicht des Stratosspringers

Nach sechs Rennen der Formel-1-Saison 2014 liegt Sebastian Vettel in der Gesamtwertung auf Rang sechs. Auf das um die Spitzenposition kämpfende Mercedes-Duo Nico Rosberg und Lewis Hamilton fehlen Welten. Doch nicht nur das. Auch der eigene Red-Bull-Teamkollege Daniel Ricciardo tanzt Vettel auf der Nase herum. Der Australier ist gegenwärtig WM-Vierter, obwohl ihm Platz zwei beim Saisonauftakt in Melbourne aberkannt wurde.

Red-Bull-Stratosspringer Felix Baumgartner leidet mit seinem Kumpel Vettel. "Die derzeitige Situation ist nicht einfach, für alle im Team, aber vor allem natürlich für Sebastian als viermaligen Weltmeister", meint der österreichische Extremsportler im Gespräch mit 'Die Welt' im Hinblick auf die aktuelle Durststrecke des Formel-1-Weltmeisters der Jahre 2010 bis 2013.

Die laufende Saison sei laut Baumgartner "ein richtiges Prüfungsjahr" für Vettel - nicht zuletzt deshalb, weil ihm Teamkollege Ricciardo richtig einheizt. "Da stehst du als viermaliger Weltmeister, dem in seiner Laufbahn praktisch alles gelungen ist, in der Box und siehst neben dir diesen jungen Australier, der jedes Mal schneller ist", so der Österreicher, der in gut zwei Wochen beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring (21./22. Juni) selbst ins Lenkrad eines Rennwagens greifen wird.

Baumgartner glaubt den Grund für die derzeitige Ricciardo-Überlegenheit im Hause Red Bull (der Australier führt auch im Qualifying-Duell gegen den Deutschen deutlich mit 5:1) zu kennen. "Die junge Rennfahrergeneration hat einen ganz anderen Hintergrund als alle vorherigen. Die sind alle mit Playstation und Computern aufgewachsen. Die neuen Piloten kommen mit den Änderungen besser zurecht, weil sie es nicht anders gewohnt sind." Zwar gilt auch Vettel mit seinen knapp 27 Jahren als Vertreter der Playstation-Generation, Ricciardo ist aber nochmals zwei Jahre jünger.

Einen möglichen Lösungsvorschlag, wie Vettel aus seiner gegenwärtigen Misere herauskommen könnte, hat Baumgartner ebenfalls parat: "Einerseits darf er sich nicht von der Frage auffressen lassen, warum Daniel Ricciardo jetzt gerade besser mit dem Auto klarkommt, das eigentlich nach seinen Wünschen und Bedürfnissen gebaut wurde. Und zweitens muss er natürlich versuchen, sich und seine Crew so zu motivieren, dass das Auto wieder siegfähig wird." Dieser Prozess könne "wahnsinnig schnell gehen oder ewig dauern", so der Österreicher.

Generell betrachtet, sieht Baumgartner ähnlich wie Ex-Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve die jüngsten Entwicklungen in der selbsternannten Königsklasse des Motorsports kritisch. "Statt mit Achtzylinder-Motoren fahren die Formel-1-Piloten jetzt mit Sechszylinder-Hybridmotoren. Und warum? Um Sprit zu sparen. Aber das oberste Ziel im Motorsport kann nicht lauten, Sprit zu sparen. Es geht um Geschwindigkeit, um Höchstgeschwindigkeit, um Siege", betont der Extremsportler und hat beobachtet, dass die Formel 1 "sehr steril geworden" ist.

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