Ex-Geschäftsführer Adam Parr verrät, warum Kimi Räikkönen sich am Ende gegen ein Comeback mit Williams entschieden hat - "Wussten nicht, wie stark unser Auto wird"
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Kimi Räikkönens Comeback-Saison bei Lotus war erfolgreicher, als viele dies im Vorhinein erwartet hatten, angesichts der Tatsache, dass sogar Rekordweltmeister Michael Schumacher in drei Jahren nur einmal auf das Podest fahren konnte. Der eigenwillige Finne wurde WM-Dritter, holte den ersten Lotus-Sieg in Abu Dhabi und fiel vor allem durch seine Zuverlässigkeit auf.
Dabei sah es vor seiner Comeback-Ankündigung lange Zeit danach aus, als könnte sich der Iceman Williams anschließen. Lange Verhandlungen führten jedoch ins Leere, sodass Räikkönen schließlich mit Lotus in die Formel 1 zurückkehrte. Ein Jahr später erzählt der ehemalige Williams-Geschäftsführer Adam Parr gegenüber 'Autosprint', warum aus der Ehe zwischen dem britischen Traditionsteam und dem Formel-1-Weltmeister von 2007 am Ende nichts wurde.
"Ich wollte Kimi 2012 zu Williams bringen, aber ich konnte ihm kein konkurrenzfähiges Auto garantieren", spricht Parr den Hauptgrund für die gescheiterten Verhandlungen an. Lotus konnte dem Finnen scheinbar die Sicherheit eines Spitzenautos geben, wie sich über die Saison gezeigt hat. Doch auch ohne Räikkönen fuhr Williams mit Pastor Maldonado den ersten Sieg seit 2004 ein - ein unerwarteter, wie man beim Team zugeben musste.
Deswegen konnte man dem 33-jährigen Rückkehrer auch keine Sicherheiten anbieten, obwohl man ihn gerne verpflichtet hätte: "Als ich mit ihm gesprochen habe, war ich von seinem Hunger und seiner Entschlusskraft beeindruckt", lobt Parr den Iceman. "Dennoch war sein aktueller Wert zu dem Zeitpunkt noch unklar und wir wussten eben nicht, wie stark unser Auto sein würde."
Mit Pastor Maldonado und Bruno Senna musste der Rennstall stattdessen auf zwei unerfahrenere Piloten setzen, die einige Male Lehrgeld zahlen durften. 2013 ersetzt Williams Senna durch den Formel-1-Debütanten Valtteri Bottas.