Der Mercedes-Star beschreibt sich als "sehr gläubig" und bewundert, wie Bruder Nicolas die Herausforderungen des Lebens meistert: "Liebe überwindet alles"
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Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton gibt Einblick in sein Seelenleben: Wie der 32-jährige Brite erklärt, seien seine Leistungen auf der Rennstrecke auf zwei Quellen der Inspiration zurückzuführen. "Ich bin sehr gläubig. Ich verlasse mich viel auf Gott", so der bekennende Katholik. Die zweite ist sein Halbbruder Nicolas, der seit seiner Geburt an zerebraler Kinderlähmung leidet: "Er wird ständig stolpern, aber immer wieder aufstehen. Nie würde er auch nur blinzeln oder sich beklagen."
Der sieben Jahre jüngere Nicolas ist seit Beginn von Lewis' Formel-1-Karriere an seiner Seite und begleitet ihn bei vielen Rennen. Als Tourenwagen-Pilot hat er eine eigene Laufbahn gestartet. Es sei für ihn stets wichtig gewesen, seine Familie in seiner Nähe zu haben, betont Hamilton, dessen Verhältnis zu Vater Anthony nicht immer als rosig galt. Auch sein früher Umzug in die Schweiz und anschließend nach Monaco - teilweise sogar in den US-Bundesstaat Utah - ließen anderes vermuten.
Dennoch hätte Nicolas' Geschichte für ihn immer einen Ansporn bedeutet: "Ich habe in meinem Leben schon viele inspirierende Persönlichkeiten getroffen, die an einer Form von Behinderung leiden oder Schicksalsschläge zu verkraften hatten. Ich ziehe daraus Kraft. Ich liebe es, gegen Unglück zu kämpfen", findet Hamilton und kommt zu dem philosophischen Schluss: "Liebe überwindet alles."
Neben dem Glauben und seinem Halbbruder seien für ihn auch die Formel-1-Fans, die es mit ihm halten, ein Mutmacher: "Von dem Moment an, in dem ich mein Hotel verlasse und bis ich an der Rennstrecke ankomme, stehen Leute mit Transparenten an den Toren. Solche Dinge lassen mich Kraft tanken", lässt Hamilton seine Anhänger wissen. Dennoch gäbe es in seinem Leben nicht nur gute Zeiten: "Ich bin nur ein Mensch. Es gibt Tage, an denen ich strauchele und Probleme habe", räumt er sein, "aber ich gebe niemals auf."