Für den ehemaligen Grand-Prix-Piloten John Watson wäre Sergio Perez bei McLaren nicht erste Wahl gewesen - Der Brite hätte Nico Hülkenberg verpflichtet
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Bei McLaren gab es in dieser Winterpause gleich zwei wichtige Personalveränderungen. Lewis Hamilton verließ das Team Richtung Mercedes, kurz vor dem Saisonstart wurden dann die Ablösung des Technischen Direktors Paddy Lowe beschlossen, der Hamilton im kommenden Jahr wahrscheinlich zu Mercedes wechseln wird. Nach Ansicht von John Watson, der zwischen 1979 und 1985 75 Grands Prix für McLaren gefahren war, haben beide Abgänge das Team geschwächt.
"Wenn ich Manager von McLaren wäre, würde ich sagen, dass der Abgang von Lewis ein großer und der von Paddy Lowe ein sehr großer Verlust ist", wird Watson von der Tageszeitung 'The Guardian' zitiert. Manchmal seien Veränderungen jedoch notwendig, sowohl für die betreffenden Personen als auch für das gesamte Team. Ob Sergio Perez in der Lage sein wird, seinen Vorgänger Hamilton adäquat zu ersetzen, kann Watson noch nicht beurteilen: "Er hat im vergangenen Jahr einige sehr starke Leistungen gezeigt, man kann ihn erst in einem Top-Team wie McLaren richtig einschätzen."
Watson glaubt jedoch, dass sich McLaren auch aus wirtschaftlichen Gründen für Perez entschieden habe, der vom mexikanischen Milliardär Carlos Slim unterstützt wird. "McLaren hat immer nach den besten Talenten gesucht, das war diesmal nicht der Fall." Gemessen an den fahrerischen Qualitäten wären für Watson zwei andere Piloten eine bessere Wahl für McLaren gewesen. "Nico Hülkenberg, vor dem ich gewaltigen Respekt habe, wäre ein Fahrer, den ich gerne in meinem Team hätte", sagt der Brite. Eine kontroversere Option wäre seiner Ansicht nach gewesen, Kimi Räikkönen ins Team zurückzuholen.
Den Abgang des Technischen Direktors Lowe werde McLaren kompensieren können: "Sie sind breit aufgestellt. Die McLaren-Philospohie war schon immer, dass keine Person größer als da Team sein soll", sagt Watson. Dennoch sei der Verlust eines langjährigen Mitarbeiters ein großer Verlust für das Team. Alles in allem stehe McLaren vor einer nicht ganz einfachen Saison. "Ich würde sagen, sie haben eine etwas schwächere Fahrerpaarung als in den vergangenen Jahren. Ihr Schwerpunkt muss darauf liegen, Perez jede Möglichkeit zu geben, sich zu entwickeln und sein Potenzial zu entfalten", so Watson.