Der ehemalige Formel-1-Fahrer John Watson kritisiert das Verhalten von Red Bull während und nach der Stallorderaffäre und erwartet neuen Ärger
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Die Stallorderaffäre um Red Bull beim Großen Preis von Malaysia wird laut dem ehemaligen Formel-1-Piloten John Watson auch in Zukunft für Brisanz sorgen: "Die ganze Sache wurde unter den Teppich gekehrt, aber ich weiß nicht, wie lange sie dort bleiben wird", so der Nordire gegenüber der 'BBC'. Es werde erneut zu solchen Zweikämpfen auf der Strecke kommen, wenngleich das in den vergangenen beiden Rennen auch nicht der Fall war.
Vettel hatte beim zweiten Saisonrennen in Sepang seinen Teamkollegen Mark Webber entgegen der Anweisungen seines Teams überholt und ihm so den Sieg weggeschnappt. Das Thema schaukelte sich hoch, es kam zur Stallorderaffäre. Watson kritisiert nun vor allem das Verhalten des Teams: "Ich denke, Red Bull hat große Schwächen offenbart, indem man seinen Nummer-1-Fahrer in keiner Weise bestraft hat. Man hat sich selbst damit geschadet."
Gleichzeitig kann der 66-Jährige Nordire Webber verstehen: "Webber wird gedacht haben: 'Ich habe alles richtig gemacht und hätte das Rennen gewinnen sollen. Dann ignoriert mein Teamkollege die Anweisungen und bekommt keinerlei Strafe dafür - warum soll ich also zukünftig auf Anweisungen hören?'" Zwar habe sich Vettel nach dem Rennen entschuldigt, doch müsse man damit rechnen, dass er Anweisungen erneut ignorieren wird, so Watson.
"Ich erwarte noch weiteren Krach bei späteren Rennen in dieser Saison", ahnt der WM-Dritte von 1982. Die Glaubwürdigkeit von Red Bull sei durch die Stallorderaffäre nachhaltig geschädigt, außerdem habe Vettel nun eine Art Freibrief: "Sie haben zugelassen, dass er die Autorität des Teamchefs mit Füßen getreten hat. Red Bull hat die Büchse der Pandora geöffnet. Wie wird von nun an noch irgendwer Vettel kontrollieren können?"