Watson über Mercedes: Es fehlt einer wie Brawn

, 30.05.2014

Ex-Formel-1-Pilot John Watson sieht beim sich zuspitzenden Teamduell bei Mercedes ein Problem aufkommen - Es fehle eine wahre Autoritätsperson der klaren Worte

Sportlich könnte es derzeit nicht besser laufen für Mercedes in der Formel 1: sechs Siege aus sechs Rennen, darunter sogar fünf Doppelsiege. Die interne Stimmung scheint allerdings nicht ganz so gut zu sein, wie die Ergebnisse nahelegen würden. Der Grund: Nico Rosberg hatte sich im Qualifying von Monaco auf Platz eins liegend verbremst, wodurch Teamkollege Lewis Hamilton keine Chance mehr auf eine schnelle Runde bekam. Rosberg holte die Pole-Position und gewann anschließend auch das Rennen.

Hamilton, der zuvor viermal in Folge gewonnen hatte und im Fürstentum Zweiter wurde, gab sich bei der Siegerehrung wenig kollegial und schmollte vor sich hin. "Er hat sich keinen Gefallen damit getan, dass er seinen Groll durch den Samstagabend, das Rennen und auch durch die Siegerehrung hindurch nicht abgelegt hat", meint der ehemalige Formel-1-Fahrer John Watson bei 'MailOnline'. "Er macht fast den Anschein, als ob er irgendwelche Verschwörungstheorien in seinem Kopf hat und vom Team hintergangen worden wäre, was aber nicht der Fall ist. Ehrlich gesagt verhalten sich beide wie vorpubertierende Mädchen auf dem Spielplatz."

Es brodelt bei Mercedes, und in Watsons Augen fehlt dem Team eine starke Hand, die die Verhältnisse wieder geraderückt. Das Team habe nicht die Mittel, um einen derart emotionalen Konflikt zu bereinigen: "Ich glaube nicht, dass es bei Mercedes jemanden mit den Qualitäten von Ross Brawn gibt, der solche Dinge früher geregelt hat." Watson denkt an den Malaysia-Grand-Prix 2013 zurück, als der damalige Teamchef Rosberg die klare Anweisung erteilte, Hamilton nicht anzugreifen: "Es kommt nicht nur darauf an, was gesagt wird, sondern auch wie und von wem. Rosberg hat darüber nachgedacht und gehorcht."

"Ich sehe bei Mercedes niemanden in der Managementstruktur, der den Respekt eines Ross Brawn genießt", meint der Ex-Rennfahrer. Toto Wolff sei eher daran interessiert, mit der Presse zu sprechen und sich darzustellen, Paddy Lowe sei ein "fantastischer Kerl", der aber nicht der Typ für derartige Konflikte sei. "Und dann gibt es noch Niki Lauda, der wie der Pate höchstpersönlich auftritt. Lauda ist ein cleverer Kerl, aber ich weiß nicht, ob er auch die Autorität besitzt. Die einzige Person, die letztlich auch mal jemandem in den Arsch treten konnte, ist die, die sie ziehen lassen haben."

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