Mark Webber jubelt über seine zweite Pole-Position der Saison - Sebastian Vettel ärgert die knappe Niederlage in Abu Dhabi und gratuliert seinem Teamkollegen
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Mit einer perfekten Runde sicherte sich Mark Webber die Pole-Position in Abu Dhabi. Der Red-Bull-Pilot umrundete den Yas-Marina Kurs in 1:39,957 Minuten. Sein Teamkollege Sebastian Vettel kam nach einem kleinen Fehler in Kurve eins nicht an diese Bestmarke heran und hatte 0,118 Sekunden Rückstand. Für Webber war es nach Suzuka seine zweite Pole-Position in diesem Jahr. In seiner Karriere hat der Australier nun 13 Poles in seiner Vita stehen. Damit befindet er sich in der ewigen Bestenliste auf Platz 24 und teilt sich diesen Rang mit Größen wie Graham Hill, Jack Brabham, Jacky Ickx, Jacques Villeneuve und Juan-Pablo Montoya.
Für Red Bull war es die 55. Pole der Teamgeschichte. Zum vierten Mal in dieser Saison starten zwei "Bullen" aus der ersten Startreihe. "Dieses Wochenende ist bisher sehr gut für uns gelaufen", freut sich Webber, der zuletzt einiges Pech hinnehmen musste. "Es ist mit den Temperaturen nicht sehr einfach hier. Als Fahrer und auch aus Ingenieurssicht muss man damit klarkommen. Wir machten, was wir tun konnten."
Speziell Mercedes kristallisierte sich in den drei Abschnitten als gefährlicher Gegner heraus. "In Q1 und Q2 war es nicht einfach, aber wir kamen in den Rhythmus hinein und nahmen die richtigen Veränderungen vor. Ich wusste, dass ich an bestimmten Streckenabschnitten arbeiten musste. Sebastian war dort bereits gut, also musste ich versuchen es ihm gleich zu tun", erläutert Webber, dass es eine erarbeitete Bestmarke war.
"Ich bin sehr glücklich über diese Pole. In der Vergangenheit ist mir das Layout der Strecke nicht ganz entgegengekommen." Vettel nahm die knappe Niederlage gelassen. Diesmal konnte der vierfache Weltmeister die Pole-Position nicht herauskitzeln. "Ich würde es nicht ungewöhnlich nennen, denn wir waren immer noch sehr konkurrenzfähig, aber es gibt keine Garantien. Für das Team ist es ein großartiges Resultat."
"Zu Beginn des Qualifyings sah Mercedes sehr stark aus, vor allem in Q2. Wir fanden in Q3 noch etwas Zeit. Mark ist eine sehr gute Runde gefahren - Gratulation an ihn. Ich glaube, ich hätte es noch etwas besser machen können, aber es wäre nicht genug gewesen. Er verdient die Pole", sagt Vettel anerkennend. Im letzten Angriff wurde der Deutsche in Kurve eins etwas zu weit nach außen getragen und fuhr über die Randsteine. Über Funk entschuldigte er sich gleich bei seinen Mechanikern: "Sorry Jungs! Ich hatte es in meiner Hand, aber in Kurve eins habe ich es verloren. Es tut mir leid."
Vettel fuchst es schon ein wenig
Trotzdem gibt Vettel zu, dass ihn die teaminterne Niederlage etwas ärgert: "Fakt ist, dass es nicht gereicht hat, was mich schon ein wenig fuchst. Trotzdem haben wir morgen noch genug Zeit, um alles wieder geradezubiegen. Wir haben unser Auto etwas mehr für das Rennen abgestimmt. Die Strecke war heute Abend etwas besser als gedacht, aber das ist keine Ausrede."
"Alles in allem bin ich nicht ganz zufrieden. Ich hatte das ganze Wochenende das Gefühl, dass ich einen Schritt hinterher war. Spätestens jetzt bin ich aufgewacht. Alles in allem war es ein sehr gutes Qualifying. Am Anfang haben wir gedacht, dass es ein schwerer Brocken ist und Mercedes im Qualifying zur alten Stärke zurückgefunden hat. Wir konnten im dritten Abschnitt noch einen deutlichen Schritt nach vorne machen."
"Die Strecke kam uns einfach entgegen. In beiden Runden hatte ich einen Wackler drin, weshalb ich nicht ganz zufrieden bin. Ich glaube, als Fahrer ist es normal, dass man hier oder da denkt, was gewesen wäre. Für das Team ist es mit den Plätzen eins und zwei ein sehr gutes Ergebnis", sagt Vettel abschließend. Von Startplatz zwei sind die Chancen auf den Sieg intakt: "Ich freue mich auf das Rennen, es wird mit Sicherheit ein spannendes Rennen. Das Auto fühlt sich gut an, weshalb ich zuversichtlich bin, dass es morgen Spaß macht."
Aber auch Webber hat in seinem drittletzten Grand Prix noch viel vor: "Es gibt keine Garantien, aber unser Auto ist im Rennen konkurrenzfähig. In den vergangenen Rennen waren wir vorne mit dabei. Ich habe Rennen angeführt und um gute Ergebnisse gekämpft. Generell ist unsere Form sehr stark und das müssen wir morgen Abend umsetzen. Natürlich will ich ein sehr gutes Ergebnis holen", kündigt der Routinier an.