Mark Webber kommt Red Bull zuvor und gibt bekannt, dass Daniel Ricciardo 2014 sein Nachfolger als Teamkollege von Sebastian Vettel wird
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Helmut Marko & Co. wollen es noch nicht bestätigen, aber die Katze ist wohl aus dem Sack: Daniel Ricciardo wird 2014 Teamkollege von Sebastian Vettel bei Red Bull. Das bestätigte der zu Porsche nach Le Mans wechselnde Red-Bull-Routinier Mark Webber wenige Minuten vor dem Start des Grand Prix von Belgien im australischen Fernsehen.
"Die Entscheidung ist gefallen", so Webber in Spa-Francorchamps gegenüber 'Channel 10'. "Wir alle wissen, wer es ist. Ich bin glücklich über diese Entscheidung. Das ist gut für ihn und Australien." Teamchef Christian Horner hatte dies kurz zuvor noch dementiert: "Bei uns ist es so, dass wir ein freies Cockpit und bisher noch nichts in trockene Tücher gepackt haben. Wir nehmen uns Zeit, alle Optionen auszuloten."
Auch Motorsportkonsulent Helmut Marko gibt sich noch vage: "Auf diese wirklich schon auf die Nerven gehende Frage kann ich nur diese stereotype Antwort geben: Wir haben gesagt, nach der Sommerpause entscheiden wir", meinte er bereits vor dem Webber-Statement bei 'Sky'. "Die Sommerpause ist jetzt zu Ende gegangen und dauert noch bis Ende der Saison. Also haben wir noch viel Zeit. Wenn wir so weit sind, werden wir unsere Entscheidung bekannt geben."
"All die Kandidaten, die wir in Betracht ziehen, müssen das Anforderungsprofil erfüllen, dass sie Red Bull Racing genug Punkte bringen, damit wir die Konstrukteursmeisterschaft gewinnen können, und zum anderen auch, dass sie einen Sebastian Vettel fordern, damit er gezwungen ist, ans Limit zu gehen. Das sind halt einige - nicht viele -, die das können", erklärt der Österreicher.
Ricciardo scheint das Profil zu erfüllen: "Daniel fährt bei Toro Rosso sehr stark und hat in Silverstone einen tollen Test abgeliefert. Aber er hat große Fußstapfen zu füllen", sagt Horner, der die Fahrerfrage wohl am liebsten noch länger nicht beantwortet hätte, um bei der Konkurrenz in der "Silly Season" Unruhe zu stiften. Doch Webber hat diesen Plan mit seinem Vorpreschen wohl zunichte gemacht.
Kimi Räikkönen scheint sich indes mit einem Verbleib bei Lotus anzufreunden : "Ich bin immer auf die beste Chance aus, Rennen zu gewinnen. Was wir aber bei Lotus mit unserem Budget erreicht haben, muss uns zufrieden stellen", sagt er. "Nichtsdestotrotz wollen wir ständig Fortschritte machen. Das Ziel ist es, uns in Zukunft besser aufzustellen. Hätten wir das gleiche Geld wie die Topteams zur Verfügung, könnten wir ganz vorne mitmischen."
Für Horner ist Räikkönen "fraglos ein Fahrer von Weltklasse, aber wir denken auch an die Zukunft", tendiert er in Richtung Ricciardo. "Er fährt unglaublich gut, seitdem er zurückgekehrt ist - 2013 sogar noch besser als 2012. Aber er hat irgendwo auch seinen eigenen Kopf. Wir entscheiden wohl, bevor es nach Singapur geht. Aber es ist nicht nötig, solange die Saison nicht zu Ende ist."