Mark Webber ist überzeugt, dass bei Red Bull weitere freie Fahrt herrscht und sieht auch keine Probleme für einen neuen Vertrag.
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Nach einem Gespräch mit Red-Bull-Teamchef Christian Horner steht für Mark Webber fest, dass er und Sebastian Vettel weiter frei fahren dürfen und er glaubt, die Situation beim Großbritannien Grand Prix sei eine einmalige Sache gewesen. Beim Rennen in Silverstone war der Australier wenige Runden vor Schluss angewiesen worden, seinen Abstand auf Vettel zu halten, obwohl er zu dem Zeitpunkt schneller war als der Deutsche. Das ignorierte der Australier, kam aber dennoch nicht nach vorne, weil seine Reifen dann ebenfalls abzubauen begannen.
Ein offenes Gespräch
Obwohl er weiter meint, die Anweisung sei eigenartig gewesen, ist er überzeugt, dass er so etwas nicht mehr fürchten muss. "Wir hatten ein offenes Gespräch nach der Renn-Besprechung. Christian erklärte seine Sicht der Dinge dazu, wie die Situation entstand und wie er seine Entscheidung traf und ich habe meinen Fall dazu dargelegt, wie sich alles entwickelt hat. Wir dachten, wir hätten beide die richtige Entscheidung getroffen, er wollte im Interesse des Teams entscheiden und ich war in einer Situation, in der ich meine eigene Position verbessern wollte", sagte Webber.
Im weiteren Gespräch habe ihm Horner versichert, dass es genauso gelaufen wäre, wenn die Positionen anders herum gewesen wären und Vettel aufgeholt hätte. "Er hätte dennoch den Angriff abgeblasen. Es [das Gespräch] war wirklich schnell vorbei." Webber betonte, dass es nicht oft vorkomme, dass man in den letzten Runden auf den Teamkollege aufschließt, daher sei alles etwas eigenartig gewesen. "Wir dürfen weiter die meiste Zeit frei fahren - es war eigenartig und es passieren nicht oft solche Dinge zu so einer Zeit des Rennens. Bis dahin werden wir einfach gegeneinander fahren."
Erinnerung an Hockenheim
Dass er die Anweisung ignorierte, führte Webber auf Horners Aussagen nach dem Deutschland Grand Prix 2010 in Hockenheim zurück, als er aufgrund der Teamorder bei Ferrari meinte, er würde seine Fahrer nie davon abhalten, gegeneinander zu fahren. Damals hatte Ferrari Fernando Alonso per Funkanweisung an Felipe Massa vorbeigelotst. "Deswegen habe ich diese Entscheidung getroffen. Ich dachte nicht an Hockenheim, aber ich dachte daran, Sebastian zu überholen. Er hatte nicht den besten Stint und ich hatte einen ordentlichen Stint, also wollte ich einfach an ihm vorbei. Man muss ihm [Horner] jetzt die Frage stellen und schauen, wie er sich deswegen nun fühlt."
Für ihn habe sich jedenfalls nichts verändert und er fühle sich gut mit dem, was er in Silverstone getan hat, meinte Webber weiter. "Die Punkte sind wichtig, aber es ist auch der Schwung und die Möglichkeit, sich zu verbessern. Wenn Fernando in der letzten Runde stehen bleibt, was ungewöhnlich wäre, aber wenn er das tut... dann wird das etwas komplizierter. Es gibt ein paar Fragen, die ihr Christian stellen solltet, die ich nicht beantworten kann", erklärte er.
Gute Position für Vertrag
Was seinen Vertrag bei Red Bull betrifft, so will Webber nach wie vor beim Team bleiben, er betonte aber, in keiner Eile zu sein, einen neuen Kontrakt auszuhandeln. "Ich sollte weiter in der Formel 1 fahren, nicht nur ein Straßenauto, um die Einkäufe zu holen. Ich bin momentan entspannt, ich spreche mit dem Team und bin in einer guten Position. Ich bringe sehr, sehr gute Leistung und das Team macht auch einen guten Job, also keine Eile. Ich werde es euch wissen lassen, wenn wir eine Entscheidung treffen. Silverstone wird gar keine Auswirkungen auf den Vertrag haben. Wir haben jetzt schon eine Weile gesprochen und ich denke, ich hätte bislang etwas schneller mit meiner Entscheidung sein können, aber das war ich nicht."