Red-Bull-Pilot Mark Webber wusste bereits an Weihnachten, dass er nicht mehr die nötige Energie für die Formel 1 aufbringen kann - Das liege in der menschlichen Natur
© Foto: xpbimages.com
Mark Webber hat bereits mehrfach andeutet, dass er nicht mehr dieselbe Motivation verspüre wie noch vor ein paar Jahren. Nun verrät der 37-Jährige, wann und woran er diese Tatsache besonders deutlich erkannt hat: "Viele Menschen haben gemeinsam mit mir trainiert, aber die meisten haben nach mehr oder weniger zwei Jahren wieder aufgehört. Ich dagegen musste niemals motiviert werden, mich fit zu halten. Aber in den vergangenen Jahren ist dieser Antrieb verschwunden. Ich habe mich gefragt, warum dem wohl so ist, dann wurde es mir klar: 'Mark, du bist keine 19 mehr'", erinnert er sich gegenüber 'Speedweek'.
Seine Entscheidung, die Formel 1 zu verlassen, habe Webber an Weihnachten getroffen, doch bereits 2012 habe er sich mit Rücktrittsgedanken auseinandergesetzt: "Porsche wollte mich schon für 2013, aber ich habe ihnen gesagt, dass ich noch nicht so weit sei. Ich war bereits eine sehr lange Zeit bei Red Bull gewesen, da denkst du auch über andere Dinge nach - das liegt in der Natur des Menschen." Im kommenden Jahr wird der Australier dann für Porsche in Le Mans an den Start gehen.
Webbers Rücktritt nach über einem Jahrzehnt in der Königsklasse habe vor allem persönliche Gründe: "Ich möchte mehr Zeit mit meiner Familie, meiner Partnerin und meinen Freunden verbringen. Da genießt du etwa den Sommer in Australien und dann musst du plötzlich nach Jerez, um Wintertests durchzuführen; da denkst du dir: 'Hmm...'. Ich habe oftmals gehört, wie sich Sportler über Motivationsprobleme unterhielten, aber ich dachte für mich immer nur: 'Was?!'. Fakt ist aber, dass die Motivation schwindet."
Eine völlige Abstinenz vom Motorsport würde Webber aber auch nicht glücklich machen: "Du musst eine Balance finden, etwas, das dich reizt. Das habe ich bei Porsche gefunden. Ich wollte eine Veränderung in meinem Leben, und das ist der richtige Zeitpunkt." Auch wenn es für einen Sportler nicht einfach sei, diesen zu finden - "man schaue sich Roger Federer oder Valentino Rossi an." Nun darf sich der Routinier auf die letzten beiden Formel-1-Rennen seiner Karriere in Texas und Brasilien freuen, bevor dann der lang ersehnte Tapetenwechsel erfolgt.