Webber: "Lange klar, dass ich kein Teil von Markos Zielen bin"

, 29.01.2013

Red-Bull-Pilot Mark reagiert auf die Kritik von Motorsportkonsulent Helmut Marko und spricht über die positiven Auswirkungen seiner Beinoperation im Dezember

Nach der bitteren zweiten Saisonhälfte 2012, als er wegen mäßiger Resultate aus dem Titelrennen ausschied, zog sich Red-Bull-Pilot Mark Webber in seine Heimat Australien zurück, um der europäischen Kälte zu entkommen. Noch nie seit Beginn seiner Formel-1-Karriere 2002 verbrachte er ganze sechs Wochen am Stück "Down Under". Die Zeit nutzte er auch dafür, um sich einer Operation zu unterziehen. Anfang Dezember wurde ihm ein 40 Zentimeter langer Titannagel aus dem rechten Bein entfernt - ein Überbleibsel seines schweren Mountainbike-Crashs in Tasmanien vor dem Saisonstart 2009.

Es war der letzte nötige Eingriff. "Die Operation lief absolut problemlos, und meine Genesung war außergewöhnlich", kann der "Aussie" seine Fans beruhigen. "Ich musste meinen Trainingsrhythmus für einige Wochen unterbrechen, aber in der ersten Januarwoche nahm ich das Training wieder auf, und jetzt läuft alles wie immer."

Laut dem 36-Jährigen hat sich der Eingriff ausgezahlt, auch wenn er zunächst leise Zweifel hatte: "Ich wusste am Anfang nicht, was mich erwartet, außer dass die Sache erledigt sein würde, aber ich bin sehr froh, dass einige der Wehwehchen der vergangenen drei Jahre bereits jetzt der Vergangenheit angehören."

Webber reagiert auf Marko-Kritik

Den Jahreswechsel verbrachte Webber daraufhin auf der Insel Laucala in Fidschi. Sie steht im Besitz von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz, der Webber schon vor Jahren eingeladen hatte, das zwölf Quadratkilometer große Eiland zu besuchen. "Jetzt weiß ich warum!", zeigt er sich begeistert. "Unglaublich, wie er die schiere Schönheit und Natur einer Südpazifikinsel bewahrt und gleichzeitig ein Ressort erschaffen hat, das den perfekten Rückzug bietet. Das ist wahrscheinlich der idyllischste Ort, den ich jemals gesehen habe."

Doch mit der Ruhe war es bald vorbei: Anfang Januar sorgten Webber-kritische Aussagen von Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko im hauseigenen Magazin 'Red Bulletin' für Aufregung. Der Österreicher spricht dem Australier darin ab, über eine Saison hinweg konstante Leistungen zu bringen. Vor allem, wenn er "in der WM aussichtsreich ist, tut er sich mit dem Druck, der dadurch entsteht, etwas schwerer", sieht Marko Webber in entscheidenden Situation nicht auf Augenhöhe mit Vettel.

Nun reagiert der Red-Bull-Pilot auf die kritischen Kommentare aus dem eigenen Lager. "Auf dieser Ebene hat jeder seine eigenen Ziele, und es ist jetzt schon seit langer Zeit offensichtlich, dass ich kein Teil von Markos Zielen bin", wirft er dem Österreicher mangelnde Unterstützung vor.

Neuer Renningenieur, neues Glück?

Dennoch glaubt er an ein starkes Jahr 2013: "Ich freue mich auf den Saisonstart in Australien, da ich mich in den vergangenen zwei Monaten sehr gut darauf vorbereitet habe. Dennoch bringt es nichts, zu weit zu denken - es geht darum, jede Woche, jeden Test und jedes Rennen so zu nehmen, wie es kommt."

Dieses Jahr wird die Vorbereitungszeit für Webber besonders wichtig sein, schließlich hat sich durch den Abgang von Langzeit-Renningenieur Ciaron Pilbeam zu Lotus sein Umfeld verändert. Mit Simon Rennie wechselt im Gegenzug ein anderer Renningenieur aus Enstone nach Milton Keynes, um ab 2013 Webber zu betreuen.

"Eine solide Saisonvorbereitung wird wichtig sein, nachdem ich sechs Jahre mit Ciaron Pilbeam verbracht habe, mit dem mich einen lange und gute Beziehung verband", weiß der Red-Bull-Pilot. "Er ist aber nicht mehr beim Team. Ich bin sicher, dass eine spannende und herausfordernde Saison vor uns liegt, und es wird interessant, wer am stärksten sein wird. Einen ersten Eindruck erhalten wir bei den Wintertests, aber erst beim ersten Rennen in Melbourne wissen wir wirklich, wie es steht. Ich freue mich schon darauf, beim RB9 endlich Hand anzulegen."

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