Mark Webber sieht sein Team in einer besseren Position als am Saisonstart 2012 - Zusammenarbeit mit Renningenieur Simon Rennie funktioniert gut
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Mit einer Bestzeit am Donnerstag setzte Red-Bull-Pilot Mark Webber in Barcelona ein Ausrufezeichen. Der Australier war mehr als 1,6 Sekunden schneller als Lewis Hamilton (Mercedes), was aber vor allem der Tatsache geschuldet war, dass Red Bull am Nachmittag einige frische Reifensätze opferte, um die trockenen Bedingungen auszunutzen. Zuvor hatte auf Webber mit den Wetterbedingungen zu kämpfen: "In der ersten Kurve herrschte starker Rückenwind, und auch in anderen Bereichen der Strecke war er sehr böig. Zusammen mit den rutschigen Bedingungen war es sehr schwierig", sagt der Australier.
Nicht nur wegen der Bestzeit vom Donnerstag zeigt sich Webber zufrieden. Die Saisonvorbereitung sei in diesem Jahr besser verlaufen als im Vorjahr, wo Red Bull einige Probleme gehabt habe, das Auto zu verstehen, was sich in vergleichsweise schwachen Leistungen am Saisonbeginn ausgewirkt habe. "Ob das Auto aber gut genug ist, um auf verschiedenen Strecken zu gewinnen, müssen wir sehen", sagt Webber. Konstanz sei wichtiger als ein Auto, welches nur bestimmten Streckentypen schnell sei. "Wir müssen auf alle Szenarien vorbereitet sein und dürfen die Konkurrenz nicht aus den Augen verlieren."
Er selbst fühlt sich wohl im Auto: "Ich habe das Gefühl, das ich am Limit bin, was immer ein gutes Zeichen ist." Der RB9 sei keine große Veränderung im Vergleich zum Vorjahr, daher kenne das Team die Charakteristik des Autos. "Wir wissen lediglich noch nicht, ob die Resultate gut sein werden." Mit einer grundlegenden Verschiebung des Kräfteverhältnisses rechnet Webber zwar nicht, doch unterschätzen möchte er die Konkurrenz auch nicht: "Wir haben einige schnelle Rundenzeiten von anderen Teams gesehen."
Der Nutzen der Tests in Barcelona sei nur gering gewesen, da die Bedingungen bei beiden Tests recht kühl waren. "Wir konnten die Reifen daher nicht bei verschiedenen Bedingungen testen und haben viele Daten bei ähnlichen Bedingungen gewonnen", so Webber. Diese Erkenntnisse seinen bei den ersten Saisonrennen nur in China verwertbar, in Melbourne, Sepang und Bahrain erwartet der Australier höhere Temperaturen. Die Regenreifen und Intermediates, die gestern lange Zeit gefahren wurden, seien ähnlich wie im vergangenen Jahr.
An den verbleibenden Testtagen steht bei Red Bull unter anderem das Training bestimmter Abläufe auf dem Programm. "Außerdem werden wir weiter an der Feinabstimmung arbeiten, und uns auf die Bedingungen vorbereiten, die wir am Samstag Nachmittag in Melbourne erwarten ", so Webber, was aber nur bei konstanten Wetterbedingungen sinnvoll sei. Diese Daten werde das Team mit den Erfahrungswerten aus den Vorjahren kombinieren und daraus die Basis-Abstimmung für Melbourne entwickeln. Dort sei im Training dann vor allem die Abstimmung auf die superweichen Reifen wichtig.
Die Zusammenarbeit mit seinem neuen Renningenieur Simon Rennie funktioniere bereits sehr gut und mache ständig Fortschritte, wozu auch ein bewährter Ingenieur beitrage. "Es ist gut, dass wir Gavin Ward haben, der ein sensationeller Ingenieur ist. Gemeinsam mit Simon bildet er mein Dreieck", so Webber. Seine und Rennies Erfahrung habe dazu beigetragen, schnell eine gute Arbeitsatmosphäre zu schaffen, daher sieht Webber auch der Zusammenarbeit am Rennwochenende zuversichtlich entgegen.
Webbers großes Ziel ist ein Sieg bei seinem Heimrennen. Der Australier weiß auch schon, wie ihm das gelingen kann: "Ich muss einen Deal mit Jenson machen. Er gewinnt immer sein Rennen, und ich immer seins", lacht Webber. Während Button bereits drei Mal in Melbourne gewann, gelangen Webber schon zwei Siege in Silverstone. Ihr Heimrennen haben beide Fahrer aber noch nicht gewonen.