Webber-Rücktritt stand bereits vor Saisonstart fest

, 29.09.2013

Für Mark Webber war schon im März klar, dass es seine letzte Saison wird - entsprechend nostalgisch haben ihn die Auftritte in Australien und Monaco gemacht

Mark Webber gibt zu, dass seine Rücktrittsgedanken nicht erst im Laufe der aktuellen Saison aufgekommen sind. Bereits vor dem ersten Lauf in Australien habe für den 37-Jährigen festgestanden, dass er in seine letzte Formel-1-Saison gehen würde: "Ich habe damals alle australischen und englischen Journalisten zum Essen eingeladen, weil ich wusste, dass es mein letztes Mal in Melbourne sein würde", verrät der Australier gegenüber 'The Guardian'. Webber wird die Königsklasse nach dieser Saison verlassen und zu Porsche in die Langstreckenszene wechseln.

Die Spekulationen, der Streit mit Teamkollege Sebastian Vettel in Malaysia könnte den Ausschlag gegeben haben, sind damit entkräftet. Im heimlichen Bewusstsein, auf Abschiedstournee unterwegs zu sein, sei Webber bislang bei zwei Rennen nostalgisch geworden: "Ich glaube, Melbourne und Monte Carlo waren wirklich zwei, bei denen ich so etwas gefühlt habe. Ich war echt stinksauer, dass ich in Melbourne nicht aufs Podium gekommen bin, weil es das einzige Rennen ist und bleibt, bei dem ich das nie geschafft habe - und es ist schließlich mein Heimrennen."

Bei seinem Formel-1-Debüt im Jahr 2002 war Webber in jenem Albert Park sensationell Fünfter geworden - und das im unterklassigen Minardi. "Ich muss meinen gesamten Australien-Bonus damals aufgebraucht haben", scherzt er. Zumindest einen emotionalen Moment erwartet sich der Routinier in dieser Saison aber noch: "Ich denke, ich werde noch so einen Moment in Brasilien erleben." Dort wird am 24. November das Saisonfinale und somit auch das letze Formel-1-Rennen für den Red-Bull-Piloten stattfinden.

Auch wenn der Australier sein Team mit seiner Rücktrittsankündigung vor dem Silverstone-Grand-Prix überraschte - einer wusste dennoch Bescheid: "Meine Kommunikation mit Dietrich (Mateschitz, Besitzer von Red Bull; Anm. d. Red.) war immer sehr offen und ausgeprägt. Ich habe ihn nie gefragt, es für sich zu behalten, sondern habe es ihm überlassen, wie er mit der Situation umgeht. Ich habe ihm gesagt, ich würde definitiv aufhören, auch wenn er mir wieder ein Cockpit anbieten würde", erinnert sich Webber. Letztlich habe er die Rücktrittsverkündung auf diese Weise sauber mit Porsche koordinieren können.

Nun sehnt sich der neunmalige Grand-Prix-Sieger nach einer neuen Herausforderung: "Ich bin noch immer hungrig, dieses Jahr erfolgreich zu beenden, aber ich bin auch heiß auf die nächste Station meiner Karriere. Wenn du nicht mehr dieses Feuer verspürst, dann solltest du aufhören. In den vergangenen paar Jahren ist es langsam immer weniger geworden, aber der Wechsel zu Porsche wird dieses alte Feuer wieder anfachen." In einem neuen Umfeld zu arbeiten, werde ihm guttun, ist sich Webber sicher.

Von einem will er sich allerdings gar nicht gern trennen: "Ich werde es vermissen, mit Adrian Newey zusammenzuarbeiten. Er ist einfach phänomenal, und wenn ich irgendwann mit 75 Jahren mal im Rollstuhl sitze, werde ich mich noch immer daran erinnern, wie toll die Arbeit mit ihm war." Auch werde Webber das Fahren vermissen, allein da draußen auf der Strecke zu sein, "aber die Entscheidung ist gefallen - und es ist eine gute Entscheidung."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Mark Webber ist kein Kind von Traurigkeit und hat kein einziges Rennen verpasst

Webber, der härteste Hund der Formel 1

Mark Webber hat in zwölf Jahren Formel 1 eine Menge erlebt: 209 Rennen hat der 37-Jährige seit seinem Debüt 2002 mittlerweile auf dem Buckel, in dieser ganzen Zeit musste er kein einziges …

Nico Hülkenberg weiß, wie wichtig das Einleben in einem neuen Team ist

Sprunghafter Hülkenberg: Die Eingewöhnung ist das Problem

Fährt Nico Hülkenberg im nächsten Jahr für das vierte Team in seiner vierten Saison als Stammfahrer der Formel 1? Bislang war der Emmericher nicht gerade dafür bekannt, lange mit …

Formel-1-Legende Mika Häkkinen feiert heute seinen 45. Geburtstag

Mika Häkkinen: Eine Karriere auf Messers Schneide

Heute ist dort eine Straße nach ihm benannt. An jenem Schlüsselort seiner Karriere, wo alles hätte vorbei sein können - und dann alles begann. Als Mika Häkkinen 1995 im Qualifying …

Augenblicke nach dem legendären Manöver: Häkkinen vor Schumacher

Spa 2000: Das größte Überholmanöver aller Zeiten?

Bloß drei WM-Punkte waren es, die er in 36 Grands Prix holte. Und neben dem verwegen provokanten Champion Jacques Villeneuve war er im BAR-Team ein farbloser Statist. Doch einmal, es war der 27. August …

Franz Tost, Dietrich Mateschitz und Sebastian Vettel feiern in Monza 2008

"Wie Senna, Prost und Schumacher": Tost adelt Vettel

Nicht vielen war klar, welcher Stern da gerade am Formel-1-Himmel aufgegangen war, als Sebastian Vettel am 17. Juni 2007 für BMW-Sauber sein erstes Rennen in Indianapolis bestritt. Gleich bei seinem …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo