Webber: "Vermisse die Formel 1 nicht"

, 08.06.2014

Ex-Vettel-Teamkollege Mark Webber über teaminterne Duelle und die Situation in der Formel 1: "Nicht so gut, wenn ein Team dermaßen überlegen ist"

Das Duell zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton zieht viele Formel-1-Fans derzeit in ihren Bann. Die beiden Mercedes-Piloten liefern sich ähnliche Schlachten wie man sie aus den vergangenen Jahren aus dem Red-Bull-Team um Sebastian Vettel kannte. Dessen langjähriger Teamkollege Mark Webber war ebenfalls ein starker Kontrahent. Der Australier ist mittlerweile in die Le-Mans-Szene zu Porsche gewechselt, aber das Interesse an der Formel 1 hat er dennoch nicht verloren.

"Ganz so toll ist es nicht, wenn ein Team so überlegen ist. Es wäre besser, wenn Red Bull und Ferrari auf diesem Niveau mitkämpfen könnten. Ich würde auch wohl gern Fernando und Kimi vorne sehen", schildert Webber seine Sicht im 'ZDF'. "Mercedes ist in unglaublich guter Form. Sie waren in den Vorjahren nicht allzu stark, aber haben diese Chance dann genutzt, um den großen Angriff für dieses Jahr zu planen und vorzubereiten. Das Auto ist stark, der Antrieb ist klasse und die Fahrer sind auch sehr gut."

Auch für Webber steht das Duell zwischen Rosberg und Hamilton im Fokus. Aus Sicht des ehemaligen Red-Bull-Piloten hat der Deutsche im Moment klar Oberwasser. "Nico hatte ein starkes Qualifying. Er hat gute Chancen auf einen weiteren Sieg in Kanada, um den Druck auf Lewis weiter zu erhöhen", sagt er. "Nico hält dem Druck offenbar besser stand. Wenn er am Samstag gegen Lewis gewinnen kann, dann sieht es für das Rennen bestens aus. Das Qualifying ist eigentlich Lewis' Stärke, da ist er einer der Besten weltweit."

Webber sieht Rosberg im Vorteil

"Nico fährt in den Rennen sonntags ganz entspannt, locker und extrem gut. Ich sehe ihn im Rennen vorn. Die Pole-Position zu haben, ist in Sachen Strategie sehr wichtig, weil man dann das bevorzugte Entscheidungsrecht hat", meint Webber vor dem Grand Prix von Kanada in Montreal. Der Kampf um den Sieg auf der Ile Notre Dame sei ohnehin nur eine Zwischenstation auf dem Weg zum großen Ziel: Titel. "Es folgen noch ein paar Kapitel in diesem Kampf der beiden Mercedes-Piloten."

"Es ist immer schwierig, weil man im Rennen nicht direkt kommunizieren kann. Zwei Boxer können sich Dinge sagen, wenn es nötig ist. Nach einem Rennen muss man immer Harmonie für die Medien spielen - was nicht immer einfach ist", berichtet Webber aus eigener Erfahrung aus seinen Zweikämpfen gegen Vettel. Der viermalige Weltmeister aus Heppenheim war nie guter Freund des Australiers. "Ich komme heutzutage wahrscheinlich besser mit ihm aus als zu meiner aktiven Zeit. Tatsache ist: Niemand bleibt in der Formel 1, weil er so eng mit den anderen Piloten befreundet ist."

"Es waren harte Schlachten, aber es hat auch Spaß gemacht", blickt der Porsche-Star zurück. "Ich vermisse die Formel 1 nicht. Ich habe zum richtigen Zeitpunkt Schluss gemacht. Wenn ich sie vermissen würde, dann wäre meine Entscheidung falsch gewesen. Das Timing war perfekt. Ich hatte meine Zeit in der Formel 1. Nun war der Wechsel zu Porsche mein großes Highlight. Mein Wettkampfgeist ist noch wach. Den kann ich nun bei Porsche einbringen. Ich glaube, jeder möchte gern für diese Marke fahren. Der Schritt nach Le Mans ist für mich sensationell."

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