Weiter auf der Suche: Ferrari stellt Massas Verdienste heraus

, 30.09.2013

Felipe Massa befindet sich weiter auf Cockpitsuche und erhält Unterstützung von Ferrari, die noch einmal seine Verdienste in den Mittelpunkt rücken

Erlebt Felipe Massa noch einmal seinen zweiten Frühling? Nach dem Aus bei Ferrari steht der Brasilianer vor einer entscheidenden Phase in seiner Karriere. Schafft der 32-Jährige noch einmal den Sprung zu einem anderen Team oder geht seine Zeit in der Formel 1 dem Ende entgegen? Der Vizeweltmeister von 2008 befindet sich derzeit auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber in der Formel 1.

Nachdem sein Ex-Teamkollege Kimi Räikkönen den Brasilianer aus seinem roten Zuhause verdrängt hat, steht Felipe Massa derzeit ohne Cockpit da. Immer wieder hat er betont, dass er der Formel 1 noch viel zu geben habe und auch nach acht Jahren als Stammfahrer bei Ferrari nicht über ein Karriereende nachdenkt. Mut könnte ihm das Beispiel eines Landsmannes machen: Rubens Barrichello war sogar ein Jahr älter, als er Ferrari nach der Saison 2005 verlassen hat. Sechs Jahre durfte "Rubinho" noch in der Königsklasse mitfahren und sogar einmal am WM-Titel schnuppern.

Doch einfach nur mitfahren reicht dem Mann aus Sao Paulo nicht: Er möchte weiter um Siege und sogar um den WM-Titel kämpfen. Doch die Alternativen dafür sind rar. Die Topteams haben ihre Paarungen für die kommende Saison schon festgelegt und ein Platz in einem kleinen Rennstall kommt für Massa nicht in Frage. Lotus ist für den Noch-Ferrari-Piloten wohl die bestmögliche Alternative, doch hier kämpft er gegen Nico Hülkenberg, der einen guten Ruf im Fahrerlager genießt.

Teamplayer Massa

Auch Williams oder Sauber hat der 32-Jährige zuletzt nicht ausgeschlossen. Bei Ferrari wünscht man sich, dass ihr aktueller Pilot noch eine Anstellung für die kommende Saison findet, denn bei der Scuderia weiß man, was man an dem elfmaligen Grand-Prix-Sieger hatte. Bei den Roten ist man sich sicher, dass Massa für jedes andere Team immer noch einen wertvollen Beitrag leisten kann. "Er ist ein ziemlich erfahrener Kerl", spricht sich der stellvertretende Chefdesigner Simone Resta bei 'Autosport' für den Brasilianer aus. "Er ist seit 2006 bei uns auf einem hohen Level gefahren."

Neben seinen elf Grand-Prix-Siegen hat Massa auch Kimi Räikkönen zum WM-Titel verholfen und immer wieder teamdienliche Handlungen vollführt, um Fernando Alonso zu unterstützen. "Felipe ist ein großartiger Teamplayer", lobt Resta und bietet seinen Schützling bei anderen Teams an. "Man kann seine Einsätze im Simulator berücksichtigen sowie seine Unterstützung in der Entwicklung am Wochenende und bei Tests. Und wenn das Team ihn gefragt hat, war er immer sehr gut und offen, seinen Teamkollegen aus diversen Gründen bei verschiedenen Situationen zu unterstützen."

DTM als Alternative

Sollte das die Teams nicht von Massa überzeugen, dann könnte der Brasilianer der Königklasse nach elf Jahren als Stammfahrer den Rücken kehren. Große Gedanken über ein Engagement außerhalb der Formel 1 hat er sich aber noch nicht gemacht. Allerdings schließt er erneut den Weg von Rubens Barrichello aus: Die IndyCar-Szene reizt den Ferrari-Piloten aktuell gar nicht. Doch dafür hat er sich zuletzt immer wieder positiv über die DTM geäußert.

"Ich will weiter Rennen fahren. Das ist, was ich kann und was ich am liebsten mache. Die DTM interessiert mich dabei sehr", erklärte Massa am Rande des Singapur-Grand-Prix gegenüber dem brasilianischen 'Radio Globo'. Notfalls würde er auch ein Jahr auf ein Cockpit warten, wird er zitiert. Doch die Frage ist: Interessiert sich die DTM auch für Felipe Massa? Die Jahre, in denen ehemalige Formel-1-Piloten als Zugpferd durch die Tourenwagenserie galoppierten, sind vorbei. Nur Timo Glock ist aktuell von dieser Sorte übriggeblieben.

Doch die Entscheidung hat auch noch ein bisschen Zeit. Erst einmal will Plan A verfolgt werden: Und der sieht nun einmal die Formel 1 vor. Auch Bernie Ecclestone hat großes Interesse daran, dass Massa seinem Zirkus erhalten bleibt, denn Brasilien ist aktuell einer der größten Märkte - und hätte nach dem Aus des Ferrari-Piloten keinen Fahrer mehr in der Formel 1 vertreten. Inwiefern er dem Südamerikaner den Weg zu einem anderen Team ebnen kann, wird wohl nur der 82-Jährige wissen. Vielleicht schließt sich der Kreis ja bei Sauber, wo Massa seine Formel-1-Karriere einst begann. Doch wie zu hören ist, spekuliert auch schon ein anderer auf das Cockpit. Sein Name: Rubens Barrichello.

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