Christian Horner will seine beiden Piloten weiter frei gegeneinander fahren lassen, er will nur, dass sie sich dabei auch respektieren.
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Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat erklärt, dass Sebastian Vettel und Mark Webber auch in Zukunft frei gegeneinander kämpfen dürfen. In Istanbul waren die Beiden im Zweikampf kollidiert, als sie um die Spitze stritten, Vettel schied dabei aus, Webber wurde hinter Lewis Hamilton und Jenson Button Dritter. Und obwohl das Team dadurch viele Punkte liegen ließ, wird es keine Anweisung geben, dass Vettel und Webber nicht hart gegeneinander kämpfen sollen.
"Beide Fahrer akzeptieren, dass es schlecht für sie und das Team ausgegangen ist. Beide haben dadurch verloren und Punkte liegen lassen. Aber war es falsch, die beiden Fahrer gegeneinander kämpfen zu lassen? Das denke ich nicht. Wenn wir Prozessionen wollten, würden wir den Fahrern nach dem Start sagen, die Positionen zu halten. Aber so ist Red Bull nicht gestrickt und so sollte unsere Einstellung zum Grand-Prix-Racing nicht sein", sagte Horner.
Eine Entdeckungsreise
Daher sollen Vettel und Webber weiter gegeneinander kämpfen, Horner verlangt allerdings, dass sie sich respektieren, so wie das in der Vergangenheit auch funktioniert hat. Aus den Geschehnissen rund um den Zwischenfall und aus dem Unfall selbst will das Team gelernt haben, vor allem daraus, dass zunächst Mark Webber die Schuld an der Kollision gegeben wurde. Red Bull befinde sich als Team auf Entdeckungsreise, meinte Horner. "Wir sind noch ein junges Team, aber der Fortschritt, den das Team in den vergangenen fünf Jahren gemacht hat, ist recht beeindruckend."
Dass beide Autos um den Sieg fahren können, sei ein Zeichen der harten Arbeit und der Mühen, die im Werk und hinter den Kulissen passiert ist. "Man kann immer lernen - aus Teamsicht, aus individueller Sicht und aus Fahrersicht", betonte der Teamchef. Die Türkei will Horner jetzt hinter sich lassen und sieht Kanada als guten Gratmesser dafür an, wie die Kräfteverhältnisse den Rest der Saison verteilt sein werden. "Die Strecke wird ein interessanter Test für uns. Er sollte den Teams mit Mercedes-Motor und jenen mit F-Kanal Vorteile bringen - wir haben beides nicht. Also müssen wir auf anderen Wegen die Rundenzeiten erreichen. Wenn wir hier schnell sind, dann sollte es keine Strecke geben, vor der wir während der restlichen Weltmeisterschaft Angst haben müssen."