Weitere Diskussionen: Strafen nicht nachvollziehbar

, 03.04.2014

Strafpunkte für kleine Unachtsamkeiten, doppelte Last für den armen Daniel Ricciardo: Die Strafen in der Formel 1 sorgen weiter für Diskussionen

Der Grand Prix von Malaysia mag am vergangenen Wochenende nicht allzu viel sportliche Spannung gebracht haben, aber die Gemüter einiger Beteiligter waren dennoch erheblich erhitzt. Die Williams-Stallorder war ebenso umstritten wie einige Strafen - oder eben ausgebliebene Konsequenzen wie im Falle des Duells zwischen Sebastian Vettel und Nico Rosberg in der Frühphase des Rennens.

"Strafen machen die Formel 1 kaputt", sagt Ex-Formel-1-Teamchef Giancarlo Minardi auf 'pitpass.com'. Der Italiener ist sicher, dass die jüngsten Maßnahmen gegen Kevin Magnussen (Strafpunkte wegen Kollision mit Räikkönen) und Daniel Ricciardo (Stop-and-Go-Strafe plus Strafversetzung in Bahrain) der Königsklasse großen Schaden zufügen könnten. "Wenn sie so weitermachen, dann traut sich keiner mehr, in einen echten Zweikampf zu gehen."

"Ricciardo wird gleich zweifach bestraft, dabei konnte er selbst überhaupt nichts dafür", klagt Minardi. "Das Team hat ihn sofort angehalten. Was ist denn für einen Schaden entstanden? Mir macht das regelrecht Angst. Das Gremium derer, die darüber entscheiden, ist immer wieder neu besetzt und kann so niemals gleichmäßige Urteile bieten. Niemand spricht zum Beispiel über das Verhalten von Vettel, der Rosberg abgedrängt und in eine wirklich gefährliche Situation bringt."

"Ich hatte etwas Zeit, um über dies alles etwas nachzudenken. Allerdings gab es da gar nicht so viel zu überlegen", schildert Ricciardo seine Gemütslage vor dem Rennen in Bahrain, das er von einem schlechten Startplatz in Angriff nehmen muss, weil nach der Stop-and-Go-Strafe von Malaysia noch eine Strafversetzung um zehn Startplätze folgt. "Das Team hat mir versichert, dass es alles tun wird, um solche Dinge in Zukunft zu verhindern. Das ist wichtig, weil man für so etwas gleich zweifach bestraft wird."

"Für den Fahrer ist diese Strafe natürlich zu hart. Regel ist Regel, aber Daniel hätte nichts anders machen können", erklärt Ricciardos Teamkollege Vettel. "Da ist es schon heftig, wenn man am folgenden Wochenende noch einen solch hohen Preis dafür zahlen muss, indem man um zehn Startplätze zurückversetzt wird. Das zerstört einem das gesamte folgende Rennen. Wir werden am Freitag in der Fahrerbesprechung darüber sprechen."

Bringt ein möglicher Appell der Piloten etwas? "Wir führen einen Dialog mit den Fahrern", verspricht FIA-Präsident Jean Todt gegenüber 'auto motor und sport'. "Es ist nicht so, dass wir ihre Feinde wären. Die drei Sportkommissare werden bei jeden Rennen von einem Ex-Piloten assistiert. Und die Sportkommissare haben heute einen lückenlosen Zugang zu allen erdenklichen Informationen, die diesen Vorfall betreffen. Das Defizit liegt vielleicht darin, dass wir unsere Urteile den Zuschauern gegenüber besser begründen sollten."

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