Viele Teams haben sich bereits für KERS im kommenden Jahr entschieden. Die Vorteile sind einfach zu groß.
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KERS kehrt 2011 in die Formel 1 zurück, freiwilligen Verzicht auf das Energierückgewinnungs-System wird es keinen mehr geben. Ferrari und Renault waren jene beiden Teams, die auf einen Einsatz der Technologie bestanden haben, das System bleibt dabei das gleiche wie 2009. Rund 80 PS können 6,7 Sekunden pro Runde zusätzlich abgerufen werden. Ferrari wollte die Zeit verdoppeln, Mercedes 50 Prozent mehr Leistung, beides kam nicht. Dafür wurde das Mindestgewicht der Autos auf 640 Kilogramm erhöht, womit sich das System besser verstauen lässt, ohne bei der Abstimmung auf hilfreiche Zusatzgewichte verzichten zu müssen.
Die Frage ist nun, wer will 2011 KERS auch einsetzen? Die Vorteile aufgrund des erhöhten Fahrzeug-Gewichts lassen nun auf jeden Fall einige zu der Technologie umschwenken, da der Kraft-Bonus nicht zu vernachlässigen ist. "Da bleibt einem ja gar nichts anderes übrig, als mit KERS zu fahren", meinte Force India Geschäftsführer Otmar Szafnauer laut auto motor und sport. Auch Williams will laut der Publikation auf KERS setzen, allerdings nicht auf die Schwungrad-Variante, die für 2009 entwickelt wurde, sondern auf ein konventionelles mit Batterien. Entwickelt wird trotzdem wieder selbst. "Die Zellen werden einzeln bei uns angeliefert und dann zu den Batteriepaketen zusammengefügt", sagte Technikdirektor Sam Michael.
Red Bull möchte auch selbst entwickeln, da das KERS von Renault zu schwer ist und man es daher in Eigenregie leichter machen möchte. Dabei gilt aber wie für jedes Team, mehr als fünf Millionen Euro dürfen nicht ausgegeben werden. Ferrari, Mercedes und McLaren standen schon 2009 auf Seite von KERS und dort hat man sich auch schon für 2011 festgelegt. Für die neuen Teams ist die Technologie wohl zu teuer. Timo Glock meinte, dass Virgin keinen Gedanken daran verschwende, HRT-Teamchef Colin Kolles lehnt KERS generell ab und Lotus wird wohl auch sparen. Bei Sauber und Toro Rosso ist die Lage noch nicht klar. Als Ferrari-Kunden bekämen sie es von Magneti Marelli, ob die nicht gerade finanzstarken Rennställe es auch bezahlen wollen, steht auf einem anderen Blatt.