Whiting kontert Lauda-Kritik: "Versteht nichts von Sicherheit"

, 08.07.2014

Charlie Whiting kann die Kritik von Niki Lauda an der langen Reparaturpause nicht nachvollziehen und hält die Aussagen des Österreichers für "lächerlich"

Eine Stunde haben die Reparaturarbeiten an der Leitplanke nach Kimi Räikkönens Unfall am Sonntag in Silverstone gedauert. Während die Zuschauer lieber auf das Wimbledon-Finale und die Tour de France umschalteten, passierte in der Formel 1 60 Minuten lang nichts, was Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda auf die Palme trieb. "Das ist doch alles verrückt. Dass man den Grand Prix für eine Stunde unterbricht, um die Barrieren wieder aufzubauen, ist einfach nur lächerlich", ätzte der Österreicher.

Angeordnet hatte die Pause Renndirektor Charlie Whiting, der von der Kritik Laudas überhaupt nichts hält: "Nikis Kommentar war nicht sehr hilfreich, denn er hat damit gezeigt, dass er von Sicherheit nichts versteht", kontert der Brite gegenüber 'auto motor und sport'. Auch die Aussage Laudas, an dieser Stelle würde sowieso kein Fahrer mehr einschlagen, hält er für absurd. "Es ist lächerlich zu sagen, dass sich der Unfall an der gleichen Stelle kaum wiederholen wird. Wenn es ein Fahrer schafft so einen Unfall zu bauen, können es auch andere."

"Hätten wir bei dem Unfall von Felipe Massa 2009 in Budapest gesagt, dass wahrscheinlich nie wieder ein Fahrer von einer Feder am Kopf getroffen wird, dann hätte es nie eine Sicherheitskampagne für stärkere Helmvisiere gegeben", verteidigt sich Whiting. Doch neben der Kritik an der langen Unterbrechung gab es bei dem Vorfall um Kimi Räikkönen noch andere Punkte, die man sich genauer anschauen sollte.

Zum Beispiel hätte ein umherfliegendes Rad fast Marussia-Pilot Max Chilton am Kopf getroffen. Haben die Sicherheitsseile etwa nicht funktioniert? "Die Radseile haben sich sehr gut bewährt", winkt Whiting ab. "Nichts kann einen Reifen auf der Felge halten, wenn die Felge beim Aufprall so stark beschädigt wird, wie das bei Räikkönen der Fall war." Zudem betont der Brite, dass der Finne trotz des Unfalls fast unverletzt aussteigen konnte. "Das ist ein Beweis dafür, wie viel in den letzten Jahren für die Sicherheit der Autos unternommen wurde."

Neben den Autos sind aber auch die Rennstrecken sicherer geworden. Statt Kies und Gras findet man nun häufiger Asphalt in den Auslaufzonen, doch eine Unebenheit auf einem Grasstreifen hat Räikkönen beim Zurückfahren ausgehebelt, weil er sich schnellstmöglich wieder einrangieren wollte. Zwar hätte der Ferrari-Pilot das bei einem Kiesbett nicht anstellen können, doch als Argument für mehr Kiesbetten sieht Whiting das nicht.

"Der Asphalt ist da aus bekannten Gründen. Er dient der Sicherheit", sagt er und nimmt eher die Fahrer in die Pflicht: "In dem Fall wäre es vielleicht besser gewesen, wenn Kimi etwas vorsichtiger auf die Strecke zurückgefahren wäre. Hier sollten die Fahrer ermahnt werden, dass sie in Zukunft bei so einem Fall mit angemessener Geschwindigkeit auf die Strecke zurückkehren."

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