Whitmarsh: "Sehr selbstkritischer" Blick auf Kanada

, 13.06.2013

Martin Whitmarsh spricht seine Fahrer von den aktuellen Problemen bei McLaren frei und möchte die Fans beim Heimspiel in Silverstone für die Durststrecke entschädigen

Im Vorjahr wurde Lewis Hamilton dafür gescholten, McLaren zu verlassen und bei Mercedes anzudocken. Der Brite riskiere seine Karriere und würde sportliche Erfolge gegen ein fürstliches Salär eintauschen, lautete damals der Tenor. Einige Monate später zeigt ein Blick auf die Fahrer-WM, dass Hamilton mit 77 Punkten im Klassement auf Platz vier liegt, während der beste McLaren-Pilot Jenson Button mit 25 Zählern nur Zehnter ist. Der Wechsel war also aus Sicht Hamiltons bislang kein Fehler.

Doch inwiefern steht die McLaren-Krise in Zusammenhang mit dem Verlust des britischen Starpiloten? "Lewis ist ein großartiger Fahrer und ein großes Kapital - und er ist nicht bei uns", antwortet McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. "Ich denke aber, dass unsere beiden Fahrer gute Arbeit leisten. In Kanada haben wir es nicht hinbekommen, und im Nachhinein betrachtet sehe ich das sehr selbstkritisch in Hinblick auf das, was wir tun hätten sollen."

Tatsächlich endete in Montreal eine Serie von 64 Rennen, wo zumindest ein Auto stets in die Punkte gefahren war - und das, obwohl beide Autos im Ziel waren. Die Plätze elf und zwölf zeigen, wie tief McLaren derzeit in der Krise steckt. Whitmarsh spornt sein Team nun an, weiter zu kämpfen, um die Trendwende einzuleiten: "Man muss in diesem Business Optimist sein, vor allem in solchen Momenten. Ich habe bereits harte Zeiten wie diese durchgemacht - da muss man schauen, dass alle motiviert bleiben und daran glauben, dass wir ein Rennen gewinnen können. Wir haben also noch nicht aufgegeben."

Das Timing des miserablen Montreal-Ergebnisses war allerdings ungünstig, da nun das Heimrennen in Silverstone auf dem Programm steht. Der Druck, dass es endlich besser läuft, ist groß. "Wir hoffen, dass wir uns in Silverstone besser schlagen, denn wir wollen das für unsere Fans tun", blickt Whitmarsh in Richtung Heimspiel. "Der Druck wird etwas größer sein, denn die Leute werden kommen, um uns zu unterstützen."

Der Kurs sollte McLaren zumindest besser liegen als Montreal, wo die Bodenwellen Gift für den MP4-28 waren. Der Teamchef fordert nun im Vorfeld des Grand Prix von Großbritannien große Anstrengungen von seiner Mannschaft: "Wir werden in den wenigen Wochen, die wir jetzt zur Verfügung haben, hart arbeiten, und dann werden wir sehen, was möglich ist."

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